Streit mit dem Landrat:Neue Diskussion über Schulturnhalle

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Die CSU will noch einmal über das Bauvorhaben am Geretsrieder Schulzentrum reden

Von Matthias Köpf, Geretsried

Im anhaltenden Streit über eine neue Turnhalle am Geretsrieder Schulzentrum bleiben die Fronten verhärtet. Die Kreistagsfraktion der CSU verlangt von Landrat Josef Niedermaier (Freie Wähler), das Thema neu aufzurollen. Denn die Regierung von Oberbayern sei zu einer anderen Einschätzung über die nötige Größe der Turnhalle gelangt als das Tölzer Landratsamt. Der Schul- und Bauausschuss des Kreistags habe dem Bau einer Zweifachhalle für 6,1 Millionen Euro aber nur unter der klaren Bedingung zugestimmt, dass die Regierung die Einschätzung des Landratsamts bestätige, moniert die CSU in einem aktuellen Schreiben, das der stellvertretende Fraktionssprecher Werner Weindl unterzeichnet hat. Niedermaier hingegen will das Thema nicht wieder auf die Tagesordnung setzen. "Das ist längst alles ausdiskutiert", hält er der CSU entgegen.

Die Neuauflage des Streits, ob es am Schulzentrum mit einer Zweifach-Turnhalle getan ist oder ob nicht doch eine etwas teurere Dreifachhalle nötig wäre, entzündet sich an einer amtlichen Verrechnungsgröße namens "Hallensporteinheit", die sich aus Faktoren wie der Schüler- und der Klassenzahl ergibt. Das Landratsamt setzt den Bedarf mit fünf Hallensporteinheiten an, was sich mit der geplanten Zweifachhalle decken lasse. Die Regierung jedoch kommt auf mehr als fünf Einheiten - laut Niedermaier lautet das Ergebnis der Regierung exakt 5,08. Dafür würde eine Zweifachhalle rein rechnerisch nicht ganz reichen. Praktisch sei das aber problemlos, versichert der Landrat. Da es an der Realschule im September wegen stark zurückgegangener Anmeldungen eine fünfte Klasse weniger geben wird als bisher, würde das Ergebnis inzwischen wieder anders lauten, sagt er.

Doch für ihn überwiegen ohnehin andere Faktoren: Die geplante Zweifachhalle erhalte die in Geretsried von den Sportvereinen dringend gewünschte Zuschauer-Tribüne - und zwar auf Kosten des Kreises, dessen Aufgabe das eigentlich nicht sei, wie Niedermaier betont. Müsse man stattdessen eine Dreifachhalle bauen, so werde es insgesamt auch keine größere Sportfläche etwa für Handball-Spiele geben - und außerdem eben keine Tribüne. Dafür müsse man dann weitere Umkleiden schaffen, die man gar nicht brauche. Weitere Kapazitäten in einem womöglich wachsenden Geretsried würden außerdem in der bisher vom Schulzentrum mitbenutzten Halle der Adalbert-Stifter-Schule frei. Die CSU wolle das alles aber eben nicht kapieren, schimpft Niedermaier. "Und jetzt hängen sie's halt politisch auf."

© SZ vom 27.06.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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