Stadtmuseum Penzberg:Ein Kunststück vollbracht

Die Politik macht aus einer Zwangslage das Beste

Von Felicitas Amler

Glückliches Penzberg: Die Stadt hatte bisher nur ein räumlich äußerst unzulängliches ehemaliges Bergarbeiterhaus als Kunstmuseum zur Verfügung. Vom kommenden Jahr an aber wird sie umliegende Städte wie Bad Tölz, Geretsried und Wolfratshausen ordentlich in den Schatten stellen, was die Möglichkeiten zur Präsentation von Kunst angeht. Zum ganz großen Wurf - einem eigenen Galerie-Bau auf dem 2011/12 neu konzipierten Stadtplatz - hatte es zwar auch in Penzberg an Entschlusskraft, Überzeugung und Mut gefehlt. Doch schließlich hat die Stadtpolitik aus einer Zwangslage das Beste gemacht: Im bestehenden Stadtmuseum war der Brandschutz absolut unzulänglich. Ein Zwillingshaus als Anbau sollte einerseits die nötige Modernisierung und andererseits ausreichend Raum für die eigene Kunstsammlung bringen. Wie gut dies gelingt, zeigte sich nun schon beim "Klinkertermin" - der Vorstellung der in Aufbau befindlichen Fassade des Anbaus. Architekt Thomas Grubert ist es zu verdanken, dass hier optisch wie inhaltlich mit Bedacht etwas Besonderes entsteht: Das Material der Fassade - kohlehaltige Klinker - verweist auf die Bergwerksgeschichte der Stadt. Eine wunderbare Idee, die offenbar auch einen glänzenden Eindruck machen wird.

Vor allem aber leistet sich Penzberg ein Haus der Kunst, von dem benachbarte Städte nur träumen können. Und schon zeigt sich, wie wirkungsvoll es ist, kulturelle Infrastruktur zu schaffen. Denn dass Penzberg dies tut, hat Leihgeber dazu animiert, der Stadt Kunstwerke zu überlassen. Weil man spürt, dass hier ein Platz für Kunst ist.

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