Stadtlauf:Höchstleistung

16. Wolfratshauser Stadtlauf 2015

Warme Muskeln und erfrischende Temperaturen, diese Kombination ließ in Wolfratshausen die Sportler Bestzeiten laufen - und sogar einen Streckenrekord.

(Foto: Pöstges)

282 Läufer überqueren beim 16. Wolfratshauser Stadtlauf die Ziellinie. Toni Lautenbacher stellte über die zehn Kilometer einen neuen Streckenrekord auf, schnellste Frau bei den Erwachsenen ist Jessica Kuchenbecker

Von Claudia Koestler, Wolfratshausen

"Durch-zie-hen!", hallte es aus dem Lautsprecher, und wie von den Schallwellen getragen, bissen die ankommenden Läufer auf die Zähne: In einem Tempo, das für Otto Normalsportler schon maximaler Sprint wäre, mobilisierten die Teilnehmer des Wolfratshauser Stadtlaufes noch einmal alles: für den Sieg, für die Zeit, für das Quäntchen vor dem Konkurrenten, vor allem aber für sich selbst.

Mit seinem alljährlichen Stadtlauf bringt der TSV Wolfratshausen Sportbegeisterung und Sportsgeist in der Wolfratshauser Innenstadt zusammen, und auch am Sonntag war es nicht anders. 359 Anmeldungen von Kindern und Erwachsenen hatte es für den 16. Wolfratshauser Stadtlauf gegeben, 282 Läufer kamen auch letztlich ins Ziel. Vier Distanzen standen zur Auswahl, die längste Strecke führte dabei zehn Kilometer in einem Rundkurs über Obermarkt, Äußere Beuerberger Straße, Loisachbogen und die Barbezieuxstraße zurück an den Startpunkt am Marienplatz.

359 Teilnehmer, das sei "eine normale Zahl", sagte Organisator und Moderator Alfred Barth. Allerdings habe es auch schon Jahre gegeben, in denen die Teilnehmerzahl fast doppelt so hoch war. "Es ist eben heute zugleich auch das letzte Wiesn-Wochenende, also ein eher schwieriger Termin, aber wir kamen terminlich nicht aus", erklärte Barth.

Dafür kam eine andere Begebenheit den Teilnehmern und Zuschauern zugute: das Wetter. Obwohl anfänglich noch herbstlich und vor allem regnerisch, klarte der Himmel im Laufe des Nachmittags immer weiter auf. Pünktlich zum Start des Hauptfeldes waren die Regenwolken der Sonne gewichen, Temperaturen um die 15 Grad ließen angenehm durchatmen und den Körper zu Höchstleistungen antreiben. "Das sind beste Bedingungen, weil man nicht überhitzt", wusste Barth.

Mit großem Ehrgeiz und sportlicher Ambition waren bereits die jüngsten Teilnehmer dabei. Je älter das Feld, desto konzentrierter die Mienen, und desto höher auch das Tempo. Die meisten waren allerdings nach dem Einlauf ins Ziel erkennbar mit sich zufrieden.

Dass beim Wolfratshauser Stadtlauf allerdings nicht nur ambitionierte Hobbysportler, sondern auch Top-Athleten um Top-Zeiten kämpften, brachte allgemeine Herausforderungen mit sich: "Ich bitte um die Fairness, den Weg für schnellere Läufer nicht zuzumachen, zumal es an der Loisach Engstellen gibt", rief Barth, als das Hauptfeld am Start stand. Das Wolfratshauser Rathaus nahm heuer nicht aktiv am Stadtlauf teil. "Die Stadträte haben viel zu tun, da kommt der Sport leider etwas zu kurz", bedauerte Bürgermeister Heilinglechner, der dafür die Starterpistole bediente. Er hoffte jedoch auf das nächste Jahr und dann auf mehr Staffeln, auch wenn das die Siegchancen verringere: "Aber im Sport gibt es ja keine Verlierer", sagte er. Das galt für den diesjährigen Stadtlauf allerdings im Besonderen. Denn

Toni Lautenbacher schaffte die zehn Kilometer in sagenhaften 31 Minuten und 31 Sekunden und feierte den Streckenrekord. Jessica Kuchenbecker kam bei den erwachsenen Frauen mit 39 Minuten und 59 Sekunden ins Ziel. Die schnellste Frau aber war eine Jugendliche: Lena Barth lief die Strecke in 39 Minuten und 26 Sekunden.

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