Spiritueller Rückzugsort:Warum Frauen ins Kloster gehen

Spiritueller Rückzugsort: Diplom-Restaurator Pavel Michelkowski ist dafür zuständig, dass dieses Bild wieder seine ursprüngliche Strahlkraft erhält.

Diplom-Restaurator Pavel Michelkowski ist dafür zuständig, dass dieses Bild wieder seine ursprüngliche Strahlkraft erhält.

(Foto: Harry Wolfsbauer)

Am 17. April öffnet eine neu konzipierte Sonderausstellung im Salesianer-Konvent Beuerberg. Erstmals wird die Chronik des Ordens als Gesamtwerk gezeigt, ein umfangreiches Programm für die ganze Familie ergänzt die Schau.

Von Peter Buchholtz

Fast 50 000 Besucher kamen im Vorjahr nach Beuerberg, um die Sonderausstellung "Klausur" im ehemaligen Salesianer- Kloster zu sehen. Am 17. April geht die Ausstellung mit einem neuen Konzept und einem vielfältigen Begleitprogramm in die zweite Runde. "Klausur - Sehnsuchtsort Kloster" wird diese heißen.

Christoph Kürzeder, Direktor des Diözesanmuseums Freising, spricht von einem "Grundkurs Kloster", der mit der Ausstellung im Vorjahr vermittelt wurde. In diesem Jahr wolle man dagegen auf die Biografien der Frauen blicken. "Wir möchten die Geschichten der Frauen aus den vielen gesellschaftlichen Milieus erzählen und warum sie hier leben wollten", sagt Kürzeder. Die Grundlage dafür bildet heuer die Chronik der Salesianer, die erstmals als Gesamtwerk in der Ausstellung auftaucht. Neben Archivmaterial werden aber auch Objekte und Malereien zu sehen sein, etwa ein Porträt von Johanna Franziska von Chantal,Ordensgründerin und geistliche Freundin des heiligen Franz von Sales. "60 Prozent der Ausstellung wurden neu gestaltet", sagt Kürzeder. Auch die Restauratoren haben ganze Arbeit geleistet und einige der Bilder von einem dicken Schmutzfilm befreit. Neben den Ausstellungs- und Konzerträumen wurden auch der Klosterladen und die Werkstätten neu gestaltet und mit restaurierten Möbeln aus altem Bestand bestückt.

In den Osterferien, an Feiertagen und Wochenenden bietet das Kloster ergänzend zur Ausstellung ein umfangreiches Programm für alle Altersgruppen. "Uns war wichtig, dass wir Jung und Alt ansprechen und dass Eltern und Kinder ganz bewusst etwas zusammen machen können. Das gibt es sonst nur selten", erklärt Carmen Roll vom Diözesanmuseums Freising. Viele der Angebote beschäftigen sich daher mit Handwerklichem, etwa Bilderrahmen basteln oder sogar Steinbildhauen. Neben öffentlichen Führungen stehen heuer aber auch Kuratorenführungen zu bestimmten Themenschwerpunkten, etwa "Starke Frauen", auf dem Programm.

An den Herz-Jesu-Freitagen, also jeweils dem ersten Freitag im Monat, lädt das Beuerberger Kloster zu abstrakten Diskussionsrunden ein, "in denen sehr locker über das Thema Herz gesprochen wird", so Roll. Neben einem Kardiologen und einer Partnervermittlerin zählt auch ein Psychotherapeut zu den Gästen.

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