Sitzung des Bauausschusses:Verträgliches Einkaufszentrum

Sitzung des Bauausschusses: Klaus Heilinglechner äußerte sich zum Schreiben der Grünen.

Klaus Heilinglechner äußerte sich zum Schreiben der Grünen.

(Foto: Harry Wolfsbauer)

Wolfratshauser Bürgermeister argumentiert gegen Rundschreiben der Grünen

Von Konstantin Kaip, Wolfratshausen

Nachdem die Wolfratshauser Grünen in einem Rundschreiben an die Haushalte der Umgebung das geplante Einkaufszentrum auf dem Kraft-Areal kritisiert haben, hat sich Bürgermeister Klaus Heilinglechner (BVW) zu den darin formulierten Thesen geäußert. "Grundsätzlich ist zusätzliche Aufmerksamkeit für den in Aufstellung befindlichen Bebauungsplan zu begrüßen", sagte er in der Sitzung des Bauausschusses am Mittwoch zu den Flugblättern und Aktionen der Partei im Internet. "Allerdings sollten die auf diese Weise verbreiteten ,Fakten' der Wahrheit entsprechen."

Die Grünen hatten in dem Schreiben, in dem sie die Bürger aufforderten, Einwände gegen den Bebauungsplanentwurf für das Areal vorzubringen, vor allem unzumutbare Staus durch das zusätzliche Verkehrsaufkommen, sowie einen für Geschäfte in der Altstadt nicht hinnehmbaren Entzug der Kaufkraft prognostiziert. Es werde behauptet, die Staulänge auf der Sauerlacher Straße könne sich vervierfachen, im Moosbauerweg werde der Verkehr stehen, sagte Heilinglechner. Zwar gehe die von den Grünen zitierte Verkehrsuntersuchung von Helmuth Ammerl methodisch davon aus, dass der gesamte Verkehr des neuen Einkaufszentrums Neuverkehr sei. "Tatsächlich wird es jedoch, insbesondere hinsichtlich der Lebensmittelmärkte, nur zu einer Verlagerung kommen." Einige Kunden also, die derzeit etwa bei den Supermärkten an der Königsdorfer Straße einkauften, würden ihre Einkäufe dann im Einkaufszentrum am Bahnhof erledigen. Zudem zeige Ammerls Gutachten Lösungen für eine Optimierung des Verkehrsflusses auf, die die Kapazität der Kreuzung Moosbauerweg und Schießstättstraße im Vergleich zu heute verbessern. Auch die für die Einmündung des Moosbauerwegs in die Sauerlacher Straße geplante dreiphasige Ampel könne "mit dem heutigen Zustand nicht verglichen werden".

Ferner behaupteten die Grünen, das geplante "Loisachcenter" könne der Innenstadt ein Drittel der Kaufkraft für Drogerieartikel und ein Fünftel für Schuhe und Lederwaren entziehen. Diese Zahlen stammten jedoch aus einer Verträglichkeitsanalyse der Beratungsfirma Cima, bevor der Stadtrat Beschlüsse zur Nutzungsart in dem Einkaufszentrum gefasst habe. Entsprechend der Cima-Empfehlung von 2014 seien, nach einer Überprüfung der Verträglichkeit 2018, dort kein Drogeriemarkt und kein Schuhgeschäft zugelassen worden. Drogerieartikel würden ausschließlich in den geplanten Lebensmittelmärkten verkauft - dadurch komme es in der Innenstadt lediglich zu Umsatzeinbußen von 4,4 Prozent. Sowohl die aktualisierte Verträglichkeitsanalyse der Cima vom März 2018 als auch das Verkehrsgutachten von Ammerl könne bei der Stadtverwaltung und auf der Homepage der Stadt im Internet (wolfratshausen.de) eingesehen werden.

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