Sicherheitswacht:Premiere auf dem Christkindlmarkt

Sicherheitswacht: "Da sein und hinschauen": Frederik Gester, Katja Jasper und Andreas Thomas (von links) bilden die neue Wolfratshauser Sicherheitswacht.

"Da sein und hinschauen": Frederik Gester, Katja Jasper und Andreas Thomas (von links) bilden die neue Wolfratshauser Sicherheitswacht.

(Foto: Hartmut Pöstges)

Wolfratshausen ist die erste Stadt im Landkreis mit einer Sicherheitswacht: Die Freiwilligen Katja Jasper, Frederik Gester und Andreas Thomas sind am Donnerstag offiziell bestellt worden.

Von Konstantin Kaip

Die Stadt Wolfratshausen hat eine Sicherheitswacht: Katja Jasper, Frederik Gester und Andreas Thomas heißen die drei Freiwilligen, die fortan auf Patrouillen in der Stadt für mehr Sicherheitsgefühl sorgen und Ansprechpartner für die Bürger sein sollen. Am Donnerstagnachmittag haben sie im Rathaus von Bürgermeister Klaus Heilinglechner, dem Chef der Wolfratshauser Polizeiinspektion Andreas Czerweny und von Robert Kopp, dem Präsidenten des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd, ihre Bestellungsurkunden überreicht bekommen, sowie ihre Dienstausweise und ihre dunkelblauen Uniformjacken, an denen sie künftig im Straßenbild zu erkennen sein werden. Damit ist Wolfratshausen die erste Stadt im Landkreis mit einer Sicherheitswacht. Im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd gibt es nun acht.

In der Ausbildung bekamen sie Einblick ins Straf- und Ordnungsrecht

Wie Czerweny sagte, war der Termin nicht zufällig gewählt: Ihren ersten Auftritt soll die neue Sicherheitswacht nämlich bereits am Samstag auf dem Wolfratshauser Christkindlmarkt haben - "damit sie die Bevölkerung wahrnehmen kann", wie Czerweny erklärte. Künftig sollen die Mitglieder der Wacht dann vor allem in der Innenstadt, in den Wohngebieten und an Schwerpunkten wie dem S-Bahnhof Präsenz zeigen. "Wir werden in Absprache mit dem Ordnungsamt immer schauen, wo sich gerade etwas entwickelt", erklärte der Polizeichef. Im Sommer könne das auch in der Pupplinger Au sein, wo es zuletzt Probleme mit Schlauchbootfahrern und Müll gegeben habe, oder aber als Unterstützung bei großen Kulturveranstaltungen.

Zuvor hatten alle drei Mitglieder der Sicherheitswacht eine 40-stündige Ausbildung absolviert, in der sie Einblick in das Strafrecht und das Wolfratshauser Ordnungsrecht erhalten haben. Zudem nahmen sie an einem polizeilichen einsatztaktischen Training teil und erhielten Unterricht in deeskalierender Kommunikation und im Umgang mit dem CS-Reizgasspray, das sie künftig bei sich tragen, um es in gefährlichen Notfallsituationen einsetzen zu können.

Bürger können sich jederzeit für die Sicherheitswacht bewerben

Die drei hatten ähnliche Beweggründe, sich für die Sicherheitswacht zu melden. "Ich will Zivilcourage zeigen, Hinschauen und da sein und ein Ansprechpartner sein", sagte Katja Jasper. Die 48-jährige Ickingerin, die beruflich im Marketing tätig ist und eine Tochter hat, will sich auch "für meine Heimat engagieren", wie sie sagte. Frederik Gester, gebürtiger Kanadier, französischer Staatsbürger und Vater von drei Kindern, wohnt in der Nähe des Loisachbogens. "Ich möchte gern ein Vorbild sein, auch für Jugendliche", sagte der 47-Jährige, der selbständig im Sicherheitsbereich mit Schwerpunkt Videoüberwachung tätig ist. "Für junge Leute ist es vielleicht leichter, uns anzusprechen als die Polizei." Der 44-jährige Andreas Thomas ist gebürtiger Münchner und lebt seit neun Jahren in der Wolfratshauser Innenstadt. "Wir haben eine sehr schöne friedliche Stadt", sagte er. "Und das soll auch so bleiben. Ich bin froh, dass mein Kind hier aufwachsen kann." Für Thomas, der beruflich im Einzelhandel tätig ist, ist der Einsatz bei der Sicherheitswacht "eine Möglichkeit, meinen Beitrag zu leisten".

Bürgermeister Heilinglechner bedankte sich bei den Freiwilligen, die jeweils zwischen fünf und 15 Stunden pro Monat unterwegs sein werden - für eine Entschädigung von acht Euro pro Stunde. Die Entscheidung, "im Dienste des Nächsten" tätig zu werden, verdiene "großen Respekt". Der Bürgermeister zeigte sich überzeugt, dass die Arbeit der Sicherheitswacht die Wolfratshauser Bürger überzeugen werde - und dass sich bald auch zusätzliche Kandidaten für den Einsatz melden werden. Wie Czerweny betonte, kann man sich jederzeit bei der Wolfratshauser Polizei bewerben und die entsprechenden Unterlagen abholen. "Wir sind momentan zwar noch eine kleine Sicherheitswacht, aber mit Sicherheit die Schnellste", sagte er zu der Rekrutierung seit September. "Heute ist ein guter Tag für die Stadt Wolfratshausen", erklärte Polizeipräsident Kopp. Er betonte, dass die Sicherheitswacht "nicht auf Gangsterjagd" gehe und für Notfälle stets per Funk mit der Polizei verbunden sei.

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