Schließung der Geburtshilfestation:Das Ende der Tölzer Kindl

Nach dem Aus für die Geburtshilfe sucht der Kreis nach einer Lösung

Es war das Aufreger-Thema in diesem Jahr im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen. Als bekannt wurde, dass die Geburtshilfestation an der Asklepios-Stadtklinik in Bad Tölz zum 1. April 2017 schließen wird, war die Bestürzung groß. Noch Ende März kam der Kreistag zu einer eigens anberaumten Sitzung zusammen, um über die Möglichkeiten einer Fortführung der Geburtshilfe zu diskutieren. Unter anderem wurde über einen Sicherstellungszuschuss in Höhe von 1,8 Millionen Euro im Jahr an Asklepios diskutiert, damit der Klinik-Konzern am Standort Bad Tölz wieder den Kreißsaal aufsperrt. Einen solchen lehnte der Kreistag ab.

Seitdem suchen Landrat Josef Niedermaier (Freie Wähler) und alle Beteiligten an einer Lösung. Diese liegt in einer Kooperation mit dem Kreisklinikum Starnberg, das im Kreiskrankenhaus im Wolfratshausen eine Geburtshilfe-Hauptabteilung aufbauen möchte. Die Verhandlungen sind schon weit gediehen. Voraussichtlich im Herbst 2018 soll sie an den Start gehen. Neben dieser Lösung hatte der Kreistag sich darauf verständigt, auch die Einrichtung einer neuen Entbindungsstation nicht aus dem Blickfeld zu verlieren. Die Asklepios-Klinik hat erklärt, ihre Räume dafür zur Verfügung zu stellen. Dass es künftig wieder "Tölzer Kinder" geben wird, dafür setzten sich unter anderem die Grünen-Kreisrätinnen und der Tölzer Stadtrat mit entsprechenden Anträgen an den Kreistag ein. Momentan sieht es nicht so aus, als ob es in naher Zukunft wieder eine Geburtshilfe in Bad Tölz geben wird. Landrat Niedermaier erklärte wiederholt, dass dies derzeit nicht Gegenstand der Verhandlungen sei. Erst müsse sich die Hauptabteilung in Wolfratshausen etablieren. Dort sollen in Zukunft etwa 800 Geburten im Jahr betreut werden. Um das zu schaffen, muss die Entbindungsstation ausgebaut werden.

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