Schäftlarn:Unterkunft erhält zweite Zufahrt

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Gebäude in Hohenschäftlarn könnte bis zu 130 Flüchtlinge aufnehmen

Von Ingrid Hügenell, Schäftlarn

Das geplante Asylbewerberheim in Hohenschäftlarn wird nun eine Zufahrt von der Münchner Straße, der B 11 aus bekommen. Das frühere Firmengebäude liegt zwischen Münchner und Benediktstraße und ist bislang nur von der Benediktstraße aus zugänglich. Bis zu 130 Menschen könnten darin untergebracht werden. Mehr als 200 Anwohner hatten im Mai von der Gemeinde gefordert, die Erschließung zu ändern. Sie fürchteten, sonst vom Verkehr überflutet zu werden. Damit rannten sie allerdings offene Türen ein, denn Gemeinde und Münchner Landratsamt hatten sich davor schon darauf geeinigt, dass eine Erschließung auch von der Münchner Straße aus erfolgen müsse. Das Haus, bekannt als Knott-Gebäude, wird von einem Investor umgebaut und saniert. Wann und ob es tatsächlich von Flüchtlingen bezogen wird, ist weiterhin unklar. Denn derzeit darf das Münchner Landratsamt Objekte nur anmieten, wenn die Regierung von Oberbayern es ausdrücklich erlaubt. Eine solche Freigabe gebe es für das Knott-Gebäude momentan nicht, teilte der Leiter der Stabsstelle Asyl, Leonhard Schmid, auf Anfrage mit. Derzeit leben 35 Asylbewerber in Schäftlarn, sie stammen aus Afghanistan, Pakistan, Nigeria und Syrien.

Die Zufahrt von der Benediktstraße aus bleibe bestehen, erklärte Bauamtsleiter Stefan Jocher am Montag bei der Sitzung des Bau-, Plan und Umweltausschusses. Eine weitere Änderung gibt es am Gebäude selbst: Es soll mittig einen neuen Haupteingang erhalten, der zur Münchner Straße hinzeigt. Gemeinderat Gerd Zattler (Grüne) kommentierte: "Die neue Planung ist so, wie wir sie immer wollten." Ob und wie viele Asylbewerber noch nach Schäftlarn kommen, wisse man nicht sagte Bürgermeister Matthias Ruhdorfer (CSU). Das Münchner Landratsamt wolle, dass auch anerkannte Asylbewerber in den Unterkünften bleiben könnten, "damit uns keine Obdachlosen entstehen". Flüchtlinge tun sich besonders in und um München schwer, Wohnungen zu finden.

Im Ausschuss entspann sich noch eine Diskussion darüber, ob es zwischen der Münchner und der Benediktstraße einen Durchgang geben werde. Der sei auf jeden Fall durch eine Grunddienstbarkeit gesichert, sagte Ruhdorfer. Die Ausschussmitglieder stimmten dem geänderten Plan einstimmig zu.

© SZ vom 03.08.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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