Schäftlarn:Tempolimit gescheitert

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Orts-CSU ärgert sich über Münchner Landratsamt

Von Benjamin Engel, Schäftlarn

Die Gemeinde ist mit ihrem Antrag gescheitert, die Geschwindigkeit auf der Bundesstraße 11 zwischen Hohenschäftlarn und Ebenhausen zu reduzieren. Wie Bürgermeister Matthias Ruhdorfer (CSU) kürzlich beim Stammtisch seiner Partei sagte, habe das Landratsamt München die Argumente von Schäftlarn verworfen. Die Behörde habe eine Lärmreduzierung nicht als ausreichenden Grund anerkannt, auch nicht die vielen Einmündungen von privaten Grundstücken oder dass dort Leute gingen. Das Landratsamt sei lediglich bereit, beim Abzweig zum Kloster Schäftlarn ein Tempo-70-Schild aufzustellen. Dort habe es schon einige Unfälle gegeben. Unter den knapp 20 Gästen in der Schäftlarner Einkehr stieß die Haltung des Landratsamts auf Unverständnis.

CSU-Gemeinderätin Susanne Dichtl war empört. Der Gemeinderat habe die Geschwindigkeitsbegrenzung schon zum dritten Mal beantragt. Sie könne die Entscheidung nicht nachvollziehen, sagte sie. Von den Ausfahrten sei die Bundesstraße schlecht einzusehen. Sie frage sich, ob die Behörde erst warten wolle, bis jemand tot sei. Dichtl versteht auch nicht, warum auf der B11 von Schäftlarn aus Richtung Norden nur mit 70 Stundenkilometern gefahren werden dürfe und nach Süden 100 Stundenkilometer.

Die Stammtisch-Gäste beschäftigte ebenso der Runde Tisch zur Ortsumfahrung Hohenschäftlarn. Michael Lawatsch kritisierte, dass dabei bisher nichts herausgekommen sei und forderte endlich eine Entscheidung. Ruhdorfer erklärte, der Prozess dauere länger als geplant. Das Vorhaben einer moderierten Bürgerbeteiligung sei mühsam, aber wichtig. Viele Fragen seien schon abgearbeitet worden, was zu einer guten Entscheidungsgrundlage führe. Eine Lösung mit einer Umgehungsstraße könne es nur auf Schäftlarner Gemeindegebiet geben.

Außerdem wird die Gemeinde mehr Flüchtlinge unterbringen müssen: Bis Ende 2016 zusätzlich wohl 100 bis 150 Menschen. Derzeit hat Schäftlarn 35 Plätze belegt. Ruhdorfer deutete an, dass die Gemeinde mittelfristig auch im sozialen Wohnungsbau aktiv werden müsse.

© SZ vom 09.12.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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