Schäftlarn prüft Standort:Büchertausch verschoben

Ulrich Stuke zieht seinen Antrag vorläufig zurück

Von Wolfgang Schäl, Schäftlarn

Es ist eine mittlerweile in vielen Städten und Gemeinden beliebte und erfolgreiche Einrichtung: ein im öffentlichen Raum aufgestellter Schrank, in dem jeder seine ausgelesenen und nicht mehr benötigten Bücher der Öffentlichkeit zur Verfügung stellt, und in dem sich jeder auch nach Herzenslust kostenlos mit Lektüre eindecken darf. Da läge es doch nahe, so einen Büchertausch auch in Schäftlarn anzubieten, dachte sich Ulrich Stuke von der Grünen-Fraktion des Schäftlarner Gemeinderats und stellte dort einen entsprechenden Antrag. Der günstigste Standort wäre aus Sicht der Grünen bei der Telefonzelle am Bahnhofsplatz, was einen zusätzlichen Vorteil hätte: eine Aufwertung des stark frequentierten Bahnhofsplatzes. Dies umso mehr, wenn dort bei der Gelegenheit auch gleich eine Sitzbank aufgestellt würde.

Was den Standort betrifft, ist die Gemeindeverwaltung allerdings skeptisch. Gerade weil die Stelle an allen Tageszeiten so viel Publikumsverkehr aufweist, besteht aus Sicht von Rathaus-Geschäftsleiter Stefan Wallner die Gefahr, dass der Bücherschrank mutwillig beschmiert oder beschädigt werden könnte. Wallner verwies darauf, dass aus eben diesem Grund die Telekom die in dem Bereich noch verbliebene Telefonzelle abbauen lasse. Stuke mochte dieses Argument nicht von der Hand weisen - eine regelmäßige Beaufsichtigung und Betreuung des Schranks sei durchaus nötig, räumte er ein. Sein Fraktionskollege Gerd Zattler teilte diese Meinung indes nur bedingt. Eine Aufwertung des Platzes sei nötig und sinnvoll, und wenn er einmal schön hergerichtet sei, dann werde auch der Vandalismus weniger. Dass dies generell so sei, hätten einschlägige Untersuchungen bewiesen.

Mit einer weiteren Anregung beteiligte sich Hans Jürgen Heinrich (SPD) an der Debatte: Man könne den Schrank doch auch gleich in der Gemeindeverwaltung aufstellen, meinte er, dann müsse man auch keine Angst vor Vandalismus haben. Stuke selbst zog schließlich den Antrag vorläufig zurück und plädierte dafür, erst einmal zu klären, was so ein Schrank kosten würde, ob man dafür Spenden bekommen könnte und wo er am besten aufgestellt werden sollte.

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