Schäftlarn:Grüne Gespräche gut besucht

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Ortsverband der Grünen verkleinert den Vorstand und will dadurch effizienter werden

Von Ingrid Hügenell, Schäftlarn

Der Ortsverband der Grünen hat sein Vorstandsteam verkleinert. Bei der jüngsten Jahreshauptversammlung wurden keine Beisitzer mehr gewählt. Vorsitzender ist wieder Anton Höck, seine Stellvertreterin Veronika Hein. Ulrich Stuke verwaltet wie bisher die Kasse. An der Schriftführer-Position gab es einen Wechsel: Sebastian Berger folgt Sigrid Seeler nach. Höck begründete die Verkleinerung auch damit, dass der Ortsverband besser in die Arbeit der Gemeinderatsfraktion eingebunden werden solle. In der Vergangenheit habe es in der Doppelspitze mit Christian Lankes, dem Sprecher der Grünen-Fraktion im Landkreis, auch manchmal geknirscht. Mit weniger Leuten könne man sich besser besprechen, argumentierte er. Das sah die Versammlung ebenso. Die Schäftlarner Grünen haben 15 Mitglieder. Fünf der 20 Schäftlarner Gemeinderäte sind über die Liste der Grünen gewählt worden, vier sind Mitglied der Partei.

Höck zog eine überwiegend positive Bilanz der Arbeit des Ortsverbands in den vergangenen zwei Jahren. Die Ortsversammlungen heißen demzufolge seit einem Jahr "Grüne Gespräche", sie würden gut angenommen, sagte Höck. Einmal habe man sich in der Schreiner-Werkstatt von Lankes getroffen, 20 Leute seien gekommen. Ein zweites Treffen fand im Sommer am Bürgerplatz statt, das ist der Platz beim Hohenschäftlarner S-Bahnhof, zwischen dem Kiosk "Dallas" und dem Restaurant "Il Brigante". Bewährt habe sich auch das "Grüne Kino" meist mit Dokumentationen zu politischen Themen, zu dem meist 30 bis 40 Zuschauer gekommen seien. Nicht zufrieden war Höck hingegen damit, dass zu dem Abend zur Flüchtlingspolitik im September statt der erwarteten 60 nur etwa 30 Leute gekommen waren, obwohl dort der Film "Buzkashi Boys" über zwei afghanische Jungen gezeigt wurde und zwei ausgewiesene Flüchtlingsexperten sprachen.

Gut liefen dagegen seit Jahren die regelmäßigen Veranstaltungen: Zum einen der politische Aschermittwoch, den die Grünen mittlerweile im Klosterbräustüberl abhalten, weil dazu Besucher aus dem ganzen Isartal von Bad Tölz bis Pullach kommen. Zum anderen ist auch die Isar-Wanderung mit Toni Hofreiter alljährlich gut besucht, heuer seien 40 Leute mit dem Bundestagsabgeordneten und Botaniker unterwegs gewesen, sagte Höck. Hofreiter erläutert seit mehr als 20 Jahren bei der Exkursion die Fortschritte der Isarrenaturierung zwischen Ickinger Wehr und Baierbrunn.

Einen Bericht von der Arbeit der Gemeinderäte gab Christian Lankes. Einige Anträge der Grünen seien angenommen worden, sagte er, etwa die Resolution gegen den Freihandelsvertrag TTIP. Angenommen worden sei im Mai 2015 auch ein Antrag der Grünen, eine Bedarfsanalyse für die drei Ortsfeuerwehren aufzustellen. Im Oktober sei dies nun dargelegt worden. Eine Diskussion über eine mögliche Neustrukturierung sei aber nicht zustande gekommen, bedauerte Lankes. Die Grünen hätten auch eine moderierte Klausurtagung zur Entwicklung von Ort und Gewerbes beantragt. Diese finde am 22. November statt, moderiert von einem Experten des Planungsverbands. Lankes kritisierte den Termin am Mittwochabend: "Ich habe Sorge, dass das Thema nicht wirklich besprochen wird." Zuweilen sei die Arbeit im Gemeinderat mühsam: "Manchmal rennt man gegen eine Gummiwand." Etwa bei der Ortsgestaltungssatzung, die seit sieben Jahren erneuert werden solle, was aber bisher nicht passiert sei. Auch in Sachen Nachhaltigkeit geschehe in der Gemeinde nicht genug.

© SZ vom 24.10.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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