Schäftlarn:Aufzug für Sozialwohnungen

Nach kontroverser Diskussion entscheidet sich die Gemeine für einen Lift in dem geplanten Komplex am Stehbründlweg

Von Katharina Schmid, Schäftlarn

Der Gemeinderat Schäftlarn hat am Mittwoch beschlossen, dass für das geplante Sozialwohnungsgebäude am Stehbründlweg dieselben Standards im Ausbau gelten sollen wie für die gemeindlichen Bauvorhaben in der Schorner Straße und in der Auenstraße. Auf einen Aufzug soll nicht verzichtet werden. Darüber bestand zuerst keine Einigkeit.

Laut Edwin Schrott von der Bauverwaltung hatte die Regierung von Oberbayern der Kämmerei mitgeteilt, dass ein Aufzug in dem Neubau nicht zwingend erforderlich sei. Es reiche, wenn in Wohnungen und Treppenhäusern die Richtlinien zur Barrierefreiheit eingehalten würden. Das bedeute, dass etwa keine Wendeltreppen eingebaut werden dürften. Die Gemeindeverwaltung empfahl dennoch, einen Aufzug in dem geplanten Mehrfamilienhaus am Stehbründlweg installieren zu lassen, um "zukünftig auch Personen mit eingeschränkter Gehfähigkeit" eine Wohnung anbieten zu können. Georg Lang (CSU) hielt dagegen, dass es "nicht sinnvoll" sei, wenn in jedes Gebäude der Gemeinde ein Aufzug eingebaut werde. Am Beispiel des Aufzugs in der Grundschule illustrierte er, dass deren Erhalt sehr teuer sei. Sein Parteikollege Bürgermeister Matthias Ruhdorfer verwies darauf, dass ein nachträglicher Einbau eines Aufzugs jedoch schwierig sei. Michael Waldherr von der Gemeindeunion sprach sich vehement für einen Aufzug in dem Neubau aus. Dessen Einbau werde zu 30 Prozent gefördert, sagte er. "So billig kriegen wir den nie wieder. Außerdem sollte es Standard sein in der jetzigen Zeit." Ulrike Prölß (CSU) meinte, dass die Größe der Wohnungen wichtiger sei als ein Aufzug, da "der Anteil der Rollstuhlfahrer nicht so groß ist, wie man glaubt". Waldherr hielt dagegen, dass ein Aufzug auch für ältere Menschen eine Erleichterung sei. Ulrich Stuke (Grüne) sagte, ein zukunftsfähiges Gebäude sei nur mit Aufzug sinnvoll. Mit 14:3 stimmte der Gemeinderat für den Aufzug.

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