S7-Verlängerung:"Der Stadtrat muss Ideen voranbringen"

S7-Verlängerung: Mechthild und Bernhard Felsch sind aus Münsing zur SZ-Tour gekommen.

Mechthild und Bernhard Felsch sind aus Münsing zur SZ-Tour gekommen.

(Foto: Harry Wolfsbauer)

Landrat Josef Niedermaier sieht in Wolfratshausen eine einzigartige Chance, städtebauliche Potenziale zu entwickeln

Landrat Josef Niedermaier (FW) sieht im S-Bahn-Ausbau eine einzigartige Chance für Wolfratshausen: Die Stadt habe "unheimliches Potenzial, das man nutzen muss", sagt er. Die Erfahrung zeige, dass wirtschaftliche Prosperität einer Stadt immer von einer, wie Niedermaier formuliert, "Zentralität" abhänge. Er meint damit, die Attraktivität der Stadt muss so groß sein, dass Bürger von außerhalb sie als Handels- und Dienstleistungsstandort nutzen.

Das könne mit dem S-Bahn-Ausbau am Wolfratshauser Bahnhof verwirklicht werden, sagt auch Hans Gärtner (SPD), engagierter S 7-Tüftler aus Wolfratshausen. Als er an der ersten Station der SZ-Tour sagte, "man sollte überlegen, den Bahnhof für die Stadt zu gestalten", warf der Landrat ein: "Man muss!" Die Bahn sei an ihren eigenen Bahnhöfen ohnedies nicht mehr interessiert, so dass hier etwas zu machen sei. Für die Grünen erklärte daraufhin Hans Schmid, seine Fraktion sei bisher die einzige im Stadtrat, die gefordert habe, die Gesamtsituation Bahnhof plus Umgriff zu betrachten. Er wandte allerdings ein, ein Großteil des künftigen Bahnhofs werde im Trog liegen, innerhalb dessen man städtebaulich nichts entwickeln könne. Wolfratshausen habe außerdem schon jetzt "ein Riesenverkehrsproblem", deswegen dürfe man an eine Entwicklung des Bahnhofs "nicht blauäugig" herangehen.

Der Landrat sagte, wenn man Zentralität schaffe - was er in Wolfratshausen für unabdingbar hält -, ziehe dies immer Verkehrsprobleme nach sich, dies müsse man ehrlich gegenüber den Bürgern verhandeln. Er riet dazu, sich mit der staatlichen Städtebauförderung ins Benehmen zu setzen. Die Beispiele Nördlingen, Traunstein, Dillingen und Wasserburg zeigten, wie eine Stadt sinnvoll attraktiv gestaltet werden könne. Als er noch Tölzer Bürgermeister war, habe sich der dortige Stadtrat gezielt in vielen Städten umgesehen, wie man die Entwicklung vorantreiben kann. "Der Stadtrat muss vorausgehen und Ideen voranbringen", appellierte er an die Lokalpolitik.

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