S-Bahn-Verlängerung:Strengere Auflagen

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Die neuen Pläne für das Projekt werden erst 2018 fertig

Von Ingrid Hügenell, Geretsried

Das Planfeststellungsverfahren für die Verlängerung der S 7 nach Geretsried wird nicht vor dem dritten Quartal 2018 beginnen. Das hat die Deutsche Bahn am Freitag mitgeteilt. Das ganze Projekt verzögert sich, weil in Wolfratshausen nun ein Tunnel gebaut wird, um eine Bahnschranke zu verhindern. Das war der ausdrückliche Wunsch der Stadt Wolfratshausen. Dadurch muss umgeplant werden, was zum einen erhebliche Kosten verursacht.

Zum anderen müssten neue gesetzliche Rahmenbedingungen berücksichtigt werden, teilt Michael Hatzel mit, der Projektleiter der DB Netz AG. Offenbar gibt es strengere Auflagen für Neubauten von Bahnstrecken. Wie ein Bahnsprecher erläutert, müsse berücksichtigt werden, wie stark die Anwohner der Strecke während der Bauzeit durch Lärm beeinträchtigt werden. Bei einer längeren Bauzeit hätten die Menschen möglicherweise Anspruch auf Lärmschutz nicht erst, wenn die S-Bahn fährt, sondern bereits während des Baus.

Auch im Umweltbereich sind die Auflagen strenger geworden. Dem Bahnsprecher zufolge muss über ein Jahr dokumentiert werden, welche seltenen Tiere und Pflanzen wo entlang der zehn Kilometer langen Strecke leben und in Mitleidenschaft gezogen werden könnten. Dazu werde ein Umweltplaner konsultiert. Die S-Bahn-Trasse berührt Schutzgebiete. Auch würden an die Technik höhere Sicherheitsstandards angelegt, sagt Projektleiter Hatzel.

All das ist nicht wirklich neu, es wurde den Politikern aus dem Landkreis schon im Januar erklärt. Am Donnerstag waren die Bürgermeister von Wolfratshausen und Geretsried, Klaus Heilinglechner (BVW) und Michael Müller (CSU), der Stimmkreisabgeordnete Martin Bachhuber (CSU) und ein Vertreter des Landratsamt bei der Bahn in München - zum "Faktencheck", wie der Bahnsprecher erklärt. Das Planfeststellungsverfahren könne wegen der umfangreichen Umplanungen keinesfalls mehr in diesem Jahr beginnen, auch wenn das politisch gewünscht wäre. Schon bevor die Pläne eingereicht werden, solle die Öffentlichkeit ausführlich informiert werden, verspricht Projektleiter Hatzel. Man wolle rechtzeitig einen Dialog. Das Planungsteam arbeite mit Hochdruck an der neuen Strecke. Dabei gelte: "Gründlichkeit geht vor Schnelligkeit."

© SZ vom 20.05.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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