Kochels Altbürgermeister Werner Englert hat am Samstag seinen 80. Geburtstag gefeiert. Ehe er 2007 aus gesundheitlichen Gründen in den Ruhestand ging, war er elf Jahre lang Bürgermeister der Zwei-Seen-Gemeinde und zuvor 45 Jahre lang in den verschiedensten Positionen im Rathaus tätig, unter anderem als Kämmerer. Diese Tätigkeit führte er auch als Bürgermeister zunächst fort.
Zu den Gratulanten zählten auch Landrat Josef Niedermaier, die beiden Bürgermeistersprecher Michael Grasl und Stefan Fadinger sowie Kochels Bürgermeister Thomas Holz. Als sein Nachfolger dankte Holz Englert für dessen "einzigartige Leistung": Englert habe sich 56 Jahre lang engagiert für die Belange der Gemeinde eingesetzt - als Verwaltungslehrling, als Verkehrsamtsleiter, als Kämmerer und schließlich als Rathauschef. "Dein Name wird daher lange Zeit mit dem der Gemeinde Kochel am See eng verbunden sein."
In Englerts Amtszeit fielen aber auch schwierige Zeiten. So wollte sich 2002 der Ortsteil Ried umgemeinden lassen, ein einmaliger Vorgang in Bayern, der daran scheiterte, dass die Regierung von Oberbayern das Ansinnen ablehnte. Zudem hatte die Gemeinde lange Zeit mit einem hohen Defizit des Freizeitbads Trimini, damals noch ein gemeindeeigener Betrieb, schwer zu kämpfen.
Bürgermeister Holz sagte bei der Feier, er freue sich, dass Englert gesundheitlich noch so "gut beinand'" sei und bei keiner gemeindlichen Veranstaltung fehle. Damit er noch lange so fit bleibt, überreichte er dem passionierten Saunagänger einen Saunamantel und Eintrittskarten für die "Kristall Trimini"-Therme. "Wir beide haben lange für den Erhalt des Triminis gekämpft, und du hast dich daher mindestens genauso gefreut wie ich, als wir heuer die Eröffnung feiern konnten", sagte er zu Englert. Er hoffe, dieser werde in dem Bad noch viele schöne und erholsame Stunden verbringen.
In seiner Ansprache hob Holz auch den besonderen Sinn seines Vorgängers für Humor hervor: "Für deine Späße und Streiche im Rathaus warst du sowohl bei deinen Kollegen wie auch bei deinen Vorgesetzten gefürchtet." Landrat Josef Niedermaier bestätigte, dass Englert bei den Bürgermeister-Ausflügen immer Arbeit im Bus dabei hatte, aber eben auch für jeden Spaß zu haben war: "Du bist einfach eine Marke! Wir haben viel miteinander gelacht!" Der Sprecher der Landkreis-Bürgermeister, Michael Grasl, dankte Englert für seine große Kameradschaft: "Du bist uns jüngeren Kollegen immer mit Rat und Tat zur Seite gestanden."