Reden wir über:Meisterkurs zum Reinschnuppern

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Markus Kreul lädt Zuhörer nicht nur zu den Konzerten im ZUK ein. (Foto: Manfred Neubauer)

Markus Kreul lädt Zuhörer nicht nur zu den Konzerten im ZUK ein

interview Von Sabine Näher, Benediktbeuern

Zum vierten Mal findet bis 16. August im Zentrum für Umwelt und Kultur (ZUK) im Kloster Benediktbeuern ein Meisterkurs für Klavier- und Kammermusik mit dem Pianisten Markus Kreul (Foto: Neubauer) statt. Am 12. und 15. August präsentieren die Teilnehmer ihr Können in öffentlichen Konzerten. Die SZ sprach mit dem Kursleiter.

SZ: Auf wessen Initiative geht dieser Kurs zurück, Herr Professor Kreul?

Markus Kreul: Vor fünf Jahren war ich hier zu einem Konzert eingeladen und war sofort begeistert von den Möglichkeiten, die das ZUK bietet: sowohl von der Ausstattung mit Räumen und Instrumenten als auch der besonderen Atmosphäre. Mein Vorschlag, hier einen Meisterkurs anzubieten, wurde sogleich angenommen.

Was ist das Zielsetzung der Kursarbeit?

In Meisterkursen andernorts herrscht oft ein Konkurrenzkampf; wir dagegen setzen auf eine ruhige, konzentrierte Arbeitsatmosphäre, in der sich die Teilnehmer öffnen können. Deshalb ist die Kammermusik, also das Musizieren miteinander, wichtiger Bestandteil. Elf Teilnehmer aus Deutschland, Belgien und der Schweiz sind dieses Jahr versammelt: Sieben Pianisten, eine Sängerin sowie Geige, Cello und Klarinette sind vertreten. Die Pianisten erhalten bei mir Einzelunterricht, während sich die Kammermusikformationen, die sich ja hier erst kennenlernen, eigenständig vorbereiten. Bei diesen ist ein sehr fortgeschrittenes Level Voraussetzung.

An welche Adressaten richtet sich Ihr Kursangebot?

Schon in erster Linie an Musikstudenten, aber auch an begabte und ambitionierte Jugendliche aus der Region. Diesmal haben wir vier junge Leute zwischen 15 und 18 Jahren dabei, deren Ziel die Aufnahme des Musikstudiums ist. Unser Jüngster ist einer meiner Schüler aus München. Er ist gerade zehn Jahre alt und kommt zwei Tage zum Reinschnuppern vorbei.

Wie schaut ein typischer Kurstag aus?

Wir arbeiten von 10 bis 18.30 Uhr mit einer eineinhalbstündigen Mittagspause. Wir essen gemeinsam und haben zwei Tagesrituale: "Meet and share" vor dem Abendessen, da kann jeder mit einer besonderen Fähigkeit den anderen etwas beibringen: Etwa eine Einführung in Progressive Muskelentspannung oder einen Balancierkurs. An den Abenden finden kleine interne Vorstellungen statt, bei denen Dinge präsentiert werden, die in irgendeinem Zusammenhang mit den Musikwerken, an denen wir arbeiten, stehen.

Ist der Kurs auch für Zuhörer geöffnet?

Ja, durchaus. Jeden Nachmittag von 14.30 Uhr an ist Publikum willkommen. Bis Mittwoch sind wir im Allianzsaal zu finden, von da an im Barocksaal. Jeder darf kommen; Eintritt wird nicht erhoben.

Es gibt auch zwei Abendkonzerte.

Am Mittwoch bieten wir ein Meisterkonzert, das heißt, es werden vier oder fünf der Teilnehmer zu hören sein, die Gelegenheit haben, ein größeres Werk zum Vortrag zu bringen. Am Samstag in unserem Abschlusskonzert werden alle spielen. Eine Wiederholung von Stücken gibt es nicht. Man kann also zweimal kommen und zwei ganz unterschiedliche Konzerte erleben.

Meisterkurs-Konzerte mit Klavier- und Kammermusik: Mittwoch, 12. August, 19.30 Uhr, Allianzsaal im Maierhof des Klosters Benediktbeuern; Samstag, 15. August, 19.30 Uhr, Barocksaal des Klosters

© SZ vom 11.08.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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