Reden wir über:Energiewende in Egling

Unterm Dach der SZ  /  Kommunalwahl  2014

Hans Spindler will die Energiewenden vorantreiben.

(Foto: Hartmut Pöstges)

Hans Spindler erklärt, wie er das Thema voranbringen will

Interview von Claudia Koestler

Im Februar diesen Jahres hatte sich in der Gemeinde Egling die erste Aktionsgruppe "Energiewende" gegründet. Damit es nicht bei der reinen Willensbekundung bleibt, sondern dort Gemeinde und Bürger tatsächlich kontinuierlich Autarkie in Sachen Energieträger anstreben, gibt es seither regelmäßige Treffen der Gruppe. Koordiniert werden sie von Hans Spindler (parteifrei). Beruflich ist der Deininger Leiter des Sachgebiets Veranstaltungen im Münchner Rathaus und organisiert unter anderem jedes Jahr die Auer Dult, den Christkindlmarkt, das Stadtgründungsfest und das größte Volksfest der Welt - die Wiesn. In seiner Heimatgemeinde aber wurde er zum Energiebeauftragten gewählt und schiebt nun die Energiewende an.

Nach der erfolgreichen und gut besuchten Auftaktveranstaltung gab es inzwischen das erstes Treffen der Energiewendegruppe. Ist inzwischen die Luft raus?

Hans Spindler: Im Gegenteil. Inzwischen sind wir eine Gruppe von 16 bis 20 sehr engagierten Bürgern, die bereit sind, sich regelmäßig zu treffen, das Thema voranzubringen und kontinuierliche Arbeit zu leisten. Wir wollen klar vermeiden, ein Debattierklub zu werden, deshalb ist die Strategie, die Energiewende aus der Gruppe heraus zweigleisig voranzubringen: Mit Informationen und sichtbaren Aktionen. Denn wenn erste Etappensiege greif- oder sichtbar werden, gibt das wiederum Ansporn.

Was ist denn derzeit geplant, was solche Etappensiege werden könnten?

Zum einen werden wir regelmäßig im Gemeindeblatt informieren, zum Beispiel konkrete Tipps zur Einsparmöglichkeiten im Haushalt geben. Mit Bürgermeister Hubert Oberhauser ist zudem besprochen, dass wir online eine Rubrik einrichten, wenn die neue Homepage der Gemeinde an den Start geht. Als Aktionen wollen wir Besichtigungen im Gemeindegebiet organisieren. Wir haben schließlich bereits Hackschnitzelheizungen, Biogasanlagen und sogar einen Holzvergaser in Egling. Wenn die Bürger hier Einblicke gewinnen können, kann man vielleicht den einen oder anderen, der ähnliche Voraussetzungen hat, gewinnen, es nachzutun. Angedacht sind auch Spaziergänge mit Wärmebildkamera. Und wir hoffen, dass mehr Nahwärmenetze entstehen, so wie es bereits bei der neuen Heizanlage des Eglinger Rathauses funktioniert, die Feuerwehr und Kindergarten mitversorgt. Das hängt aber natürlich auch immer davon ab, dass Menschen bereit sind, zu investieren.

Ist ein Gemeindebus noch Thema?

Im Moment nicht, aber wir wollen einen neuerlichen Vorstoß wagen hinsichtlich der Frage nach der Mobilität, denn da lassen sich Synergien nutzen. Eine Idee ist,

die Buslinien zu optimieren. Auch für die Asylbewerber wäre das sinnvoll.

Was reizt Sie denn persönlich an der Aufgabe als Energiebeauftragter?

Ich sehe es als Aufgabe, die Thematik breit zu beleuchten, aber es den Menschen nicht aufzudrücken. Das Thema interessiert mich, ich finde das Ziel gut, energieautark zu werden. Denn Regionalität ist Weg in die Zukunft. Aber das muss von der Basis aus passieren.

Und Sie selbst gehen auch mit gutem Beispiel voran?

Es ist bei mir im Haus sicher noch nicht alles perfekt. Aber nach und nach tauschen wir alles in LED-Lampen um, haben eine Solaranlage für Warmwasser und werden demnächst eine Fotovoltaikanlage aufstellen. Und im Sommer lasse ich das Auto stehen und fahre gerne mit dem Rad in die Arbeit nach München. Das spart nicht nur Energie, das entstresst auch gleich noch.

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