Quartierentwicklung:Neun Ziele für Tölzer "Gries"

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Impulsgruppe mit Stadträten und Anwohnern legt Grundzüge zur Neugestaltung des Altstadtviertels fest

Von Klaus Schieder, Bad Tölz

Mehr als 70 Teilnehmer hatten sich im Februar zu einem Stadtspaziergang durch das Altstadtquartier "Im Gries" getroffen, danach kam die Impulsgruppe zwei Mal im Tölzer Rathaus zusammen, um all die Anregungen für eine Neugestaltung des historischen Viertels zwischen Stadtpfarrkirche und Isarkai zu sortieren. Dabei gossen Stadträte, Mitarbeiter der Stadtverwaltung, Anwohner und Gewerbetreibende die Vorschläge, die beim Rundgang, aber auch aus schriftlichen Rückmeldungen von Tölzern gesammelt worden waren, in neun Planungsziele. Diese stellte der designierte Stadtbaumeister Florian Ernst jetzt im Stadtrat vor.

Demnach soll das Gries in seinem Charakter zunächst einmal so bleiben, wie es ist: eine bunte Mischung aus Geschäften, Handwerksbetrieben und Wohnungen, ein Treffpunkt für Jung und Alt, nicht zuletzt auch ein Zuhause für Künstler und Kunsthandwerker. Der Wochenmarkt, der nach Ostern wegen Leitungsarbeiten der Tölzer Stadtwerke vom Jungmayrplatz in die Fußgängerzone umziehen muss, soll auf jeden Fall wieder zurückkehren. Die Stände seien nicht bloß für die Versorgung wichtig, sondern auch "eine Kommunikationsplattform" im Gries, sagte Ernst.

Die Eingänge in das Stadtquartier sollen besser zu erkennen sein, durch Schilder, durch Bodenbeläge, durch Lampen. Das gesamte Viertel soll barrierefrei werden, vor allem auch für geh- und sehbehinderte Menschen. Gewünscht wird außerdem ein neuer Steg, der vom Isarkai über den Fluss zum Zentralparkhaus führt. Langzeitparken im Gries soll lediglich für Anwohner möglich sein, wobei künftig bloß eine Parklizenz pro Haushalt ausgestellt werden soll. Das sei wegen des Grundsatzes der Gleichbehandlung zwar unzulässig, werde aber noch genauer geprüft, schränkte Ernst ein. Am Jungmayrplatz seien weniger Stellflächen vorgesehen, um dort die Aufenthaltsqualität und das Stadtbild zu verbessern, dafür würden zusätzliche Parkflächen im direkten Umfeld des Gries durch einen Gutachter untersucht. Außerdem wird gefordert, den Parkverkehr stringenter zu überwachen.

Die Brunnen in dem Viertel sollen nicht angetastet werden; es sei denn, sie bedürften einer Restaurierung. "Sie seien traditionelle, markante Elemente im Gries", sagte Ernst. An einigen ausgewählten Stellen könnten neue Sitzbänke stehen. Bäume sollen hingegen nicht gepflanzt werden. Zu den Zielen gehört auch eine neue Beleuchtung, um Dunkelzonen zu beseitigen, wie der künftige Stadtbaumeister erklärte. Allerdings seien diese Laternen dann so aufzustellen, dass sie die Bewohner in ihrem Zuhause nicht stören. "Sie sollen nicht im Schaufenster sitzen." Überdies verständigte sich die Impulsgruppe noch darauf, nach anderen Abstellplätzen für die Mülltonnen zu suchen.

Die Maßnahmen im isarnahen Altstadtgebiet sind Teil des neuen Integrierten Stadtentwicklungskonzepts (ISEK). Damit hofft die Stadt auf Fördermittel. Der Umbau und die Sanierung sollen zügig geschehen und mit den Akteuren abgestimmt sein. Eigentümer, Mieter und Geschäftsleute im Gries sollen ständig über die Arbeiten unterrichtet werden. Ein Entwässerungskonzept wegen der häufigen Überflutungen werde den Anwohnern zeitnah vorgestellt, kündigte Ernst an. Außerdem soll die gesamte Planung im Stadium zwischen Vorentwurf und Entwürf der Öffentlichkeit präsentiert werden. Bürgermeister Josef Janker (CSU) wies darauf hin, dass die Inhaber einer Parklizenz im Gries ihre Fahrzeuge während der Umbauphase auf dem Parkplatz der Tölzer Stadtwerke an der Osterleite kostenlos abstellen dürfen.

www.unsergries.de

© SZ vom 24.03.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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