Pläne fürs Alpamare:Rutschen raus, Ruhe rein

Alpamare Bad Tölz

Sprudeln für die Gesundheit: Sollte das Alpamare umgebaut werden, werden die Becken den Erholungssuchenden vorbehalten sein.

(Foto: Manfred Neubauer)

Das Alpamare war ein Magnet. Doch 40 Jahre nach Eröffnung kommen immer weniger Besucher. Nun soll die Fläche halbiert und aus dem Spaßbad eine Wellness-Oase werden. Eine Idee, wie man sich von der Spa-Konkurrenz abheben will, gibt es auch schon.

Von Suse Bucher-Pinell

Wer in München oder im Umland aufgewachsen ist, hat seine Kindheit und Jugend vermutlich nicht ohne einen Besuch im Tölzer Alpamare verbracht. Ferienprogramme im ganzen Land führen Ausflüge in das trendige Spaßbad als begehrten Termin, Familien sind an die Isar gefahren, um sich einen Tag lang im und am Wasser zu vergnügen, die coolen Rutschen hinunterzuflitzen oder sich beim Indoor-Surfen mühevoll auf dem Brett zu halten. Das Alpamare war ein Magnet. Doch nun, 40 Jahre nach der Eröffnung, hat das Erfolgskonzept von einst für viele offenbar an Reiz verloren. Die Besucherzahlen von anfänglich bis zu 300 000 im Jahr sind geschrumpft, Jahr um Jahr macht das Alpamare Miese.

Das soll sich bald wieder ändern. Stadt und privater Betreiber wollen das Freizeit- und Spaßbad zu einem Alpamare-Spa umbauen. Rutschen raus, Ruhe rein. Nur so sehen sie eine Zukunft für den langjährigen Werbeträger der Stadt, der auch bei Einheimischen beliebt ist. Nachdem in den vergangenen Jahren etliche Wellness-Anlagen im Umkreis entstanden sind, soll sich das "neue" Alpamare deutlich von der Konkurrenz abheben und ein Alleinstellungsmerkmal darstellen.

Die Planer der österreichischen Schletterer GmbH, einem der führenden Wellness- und Spa-Planungsbüros weltweit, beziehen deshalb ganz stark die typischen Tölzer Heilmittel mit ein: Jod, Moor, Kräuter, Wasser. Auch die Isar mit ihren Kieseln wird thematisiert, wegen der Lage der Stadt an der ehemaligen Salzstraße auch das Salz, selbst auf Klostermedizin will man zurückgreifen und sie in irgendeiner Form wieder aufleben lassen.

All das soll in einem 4000 Quadratmeter großen Wellness-Spa-Bereich im Untergeschoss erlebbar werden, der neu gebaut wird. Bleiben wird der große Park mit den alten Bäumen, der um ein kleines Saunadorf erweitert wird, bleiben werden auch Wasserbecken im Erdgeschoss. Insgesamt wird sich die Fläche aber halbieren.

So sind die Pläne. Ob sie verwirklicht werden, muss sich erst zeigen. Noch ist nicht geklärt, wer zahlt, es geht um einen "höheren einstelligen Millionenbetrag". Der Bürgermeister will eine Entscheidung bis zum Jahresende, der Baubeginn ist offen.

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