Penzberg:Wasser marsch!

Penzberg: Einmal kräftig die Leute anspritzen: Bürgermeisterin Elke Zehetner (rechts, Mitte) machte es den Kindern vor.

Einmal kräftig die Leute anspritzen: Bürgermeisterin Elke Zehetner (rechts, Mitte) machte es den Kindern vor.

(Foto: Harry Wolfsbauer)

Die Bürger haben ihren neuen Brunnen angenommen - und wie: Hunderte Besucher kommen zum Fest auf den Stadtplatz. Die allermeisten freuen sich über die Figur, vor allem die Kinder lieben den Esel.

Von Alexandra Vecchiato, Penzberg

Eines hat das Brunnenfest auf dem Stadtplatz deutlich gemacht: Der Esel kommt bei den Kindern richtig gut an. Die Figur des Seeshaupter Künstlers Michael von Brentano war noch nicht enthüllt, schon planschten Buben und Mädchen im Becken herum. Richtig Gaudi gab es, als endlich das Wasser aus den Behältern auf dem Rücken des Fabeltiers mit der Löwenpfote sprudelte.

Allerdings erschien der Penzberger Bürgermeisterin Elke Zehetner dieses Sprudeln nicht spritzig genug - sie bat um mehr Wasserdruck. Das war aber in der Kürze der Zeit technisch nicht zu bewerkstelligen und wird wohl in den kommenden Tagen nachgebessert. Dem Interesse an dem Brunnenfest tat dies keinen Abbruch: Die Stadt hatte mit 400 Gästen gerechnet. Gekommen waren weit mehr, viele Bierzelt-Garnituren mussten zusätzlich aufgestellt werden.

Zehetner betonte in ihrer Ansprache, dass mit dem Brunnen der Penzberger Stadtplatz fertiggestellt sei. Brentanos Entwurf sei kontrovers diskutiert worden. Das sei gut so, denn Kunst müsse streitbar sein, sonst wäre sie langweilig. Der Seeshaupter Künstler sagte, er entlasse sein Werk nun in die Obhut der Penzberger. Die Debatten aufgreifend erklärte er, niemandem vorschreiben zu wollen, was er in dem Kunstwerk zu sehen habe. Der evangelische Pfarrer Klaus Pfaller segnete den Brunnen gemeinsam mit Imam Benjamin Idriz. Der Penzberger Imam sagte, er wünsche sich, dass der Brunnen ein Ort werde, an dem sich Menschen begegneten, der Heil und Leben bringe. Danach gab es kein Halten mehr: die Kinder und der Esel - Wasser marsch.

Etwas verhaltener fielen die Reaktionen der mehreren Hundert Besucher auf den Namenswettbewerb für die Brunnenfigur aus, die der Künstler "Wasserträger" genannt hat. Die meisten Einheimischen sagen schlicht "Esel", was Brentano nicht stört. "Penzpertinger" lautet nun der Vorschlag von Fini Kleinen, mit dem sie den Wettbewerb gewonnen hat. Auf Platz zwei kam "Karlsbrunnen", auf Platz drei "Kohleschnüffler". Ob sich einer dieser Vorschläge tatsächlich durchsetzen wird, bleibt abzuwarten. Für das Gros der Penzberger wird es wohl beim "Esel" bleiben.

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