Penzberg:Brücke nach Damaskus

Roman Bunka erhält "Schwabinger Kunstpreis", 2014

Roman Bunka gilt als einer der profiliertesten Oud-Spieler Europas.

(Foto: Haas)

Klassische arabische Musik mit Oud und Viola

Von SZ, Penzberg

Ehab Abou Fakhar und Abathar Kmash sind vor einigen Monaten über die Balkanroute von Syrien nach München gekommen. Mit im Gepäck hatten sie ihre Instrumente: eine Viola und eine Oud. Jetzt beflügeln die beiden professionell an der Musikhochschule in Damaskus ausgebildeten Musiker den Frühling in Penzberg mit Klängen der klassischen arabischen Musik. Am Donnerstag, 12. Mai, spielen sie in der Reihe "Ländliche Konzerte Penzberg" in der Grundschule an der Südstraße, das Motto des Abends lautet "jisr" ("Brücke").

Unterstützt werden sie von Muhsin Ramdan aus Marokko (Gesang, Perkussion) und von Roman Bunka (Oud, Rahmentrommel), der die Instrumente und Kompositionen der arabischen Musik erläutern wird. Bunka gilt als einer der profiliertesten Oud-Spieler Europas. Seine langjährige Zusammenarbeit mit dem ägyptischen Sänger Mohamed Mounir hat ihn auch in der arabischen Welt populär gemacht. Er konzertierte als Solist und mit eigenen Ensembles in Europa und den arabischen Ländern, oft in Zusammenarbeit mit den Goethe-Instituten in Kairo, Alexandria, Tunis, Damaskus und Beirut. Für den Kinofilm "Al-Oud", der die Geschichte der Knickhalslaute erzählt, übernahm er die musikalische Leitung. Als Komponist für Filmmusik arbeitet er mit Regisseuren wie Heiner Stadler, Fritz Baumann, Matti Bauer, Josef Rödl und Doris Dörrie zusammen.

Sein Spiel ist in der orientalischen Tradition verwurzelt, seine Lehrmeister sind arabische Musiker, an erster Stelle der ägyptische Geiger Abdu Dagir. Gleichwohl transformiert Bunka deren Klangempfinden selbstbewusst in andere musikalische Genres. Als Weltmusik-Pionier spielte er mit Gruppen wie Embryo, Oriental Wind und den Dissidenten. Im Bereich der Neuen Musik konzertierte er mit dem European Music Project, Jürgen Grözinger und Klaus Huber. 2011 spielte er als Oud-Solist bei der Uraufführung von "Hubu al-Lahi" von Rupert Huber und dem Chor des WDR in der Kairoer Oper. 2014 wurde er von der Stadt München mit dem Schwabinger Kunstpreis ausgezeichnet, 2015 bekam er den Africa-Festival-Award verliehen.

Donnerstag, 12. Mai, 20 Uhr, Aula der Grundschule Südstraße, Penzberg, Karten zu 20 Euro im Vorverkauf in der Buchhandlung Rolles (Tel. 08856/43 44)

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