Penzberg:Belastbare Zahlen fehlen

Die Präsentation der Pläne für das neue Schwimmbad im März ist verschoben. Warten auf Gerichtsverhandlung

Von Alexandra vecchiato, Penzberg

In 22 Tagen könnten die Weichen dafür gestellt werden, wie es mit dem Wellenbad in Penzberg weitergeht. Am Mittwoch, 21. März, findet die mündliche Verhandlung im Verwaltungsgericht München statt - und vielleicht kristallisiert sich bei diesem Termin bereits heraus, ob das Gericht der Klage der Wellenbad-Abrissgegner stattgeben wird. Bürgermeisterin Elke Zehetner (parteifrei/SPD) sagte kürzlich in der Sitzung des Verwaltungsrats der Stadtwerke, dass man von einer "hervorragenden Kanzlei" vertreten werde. Stadtwerke-Chef Josef Vilgertshofer hatte zudem angekündigt, dass am selben Tag abends die ersten Pläne für das neue Schwimmbad, das das Wellenbad ersetzen soll, in einer eigens einberufenen Sitzung vorgestellt werden sollen. Dieser Termin wurde verschoben.

Es habe sich herausgestellt, dass die Fachplaner noch nicht alle "belastbaren Zahlen" ermitteln konnten, sagte Ulrike Franz, zuständig bei den Stadtwerken für das Wellenbad, auf Nachfrage. Wann die Pläne für den Schwimmbad-Neubau präsentiert werden, sei noch offen. Dies hänge von den beauftragten Büros ab.

Im Juni 2017 hatte eine Bürgerinitiative Klage eingereicht, weil die Mehrheit des Stadtrats ihr Bürgerbegehren für unzulässig erklärt hatte. Die Initiative möchte das Wellenbad sanieren und somit verhindern, dass es für die Dauer von mehreren Jahren kein Hallenbad mehr in der Stadt gibt. Die Stadtwerke, denen das Bad obliegt, sehen keine Chance darin, das 40 Jahre alte Wellenbad vernünftig zu sanieren, um auf Dauer das Betriebskostendefizit in den Griff zu bekommen. Das liegt jährlich bei etwa einer Million Euro. Der Hallenbad-Neubau wird auf etwa 17 Millionen geschätzt, die Bürgerinitiative glaubt, die Sanierung koste einen Bruchteil dieser Summe.

Franz hatte dem Verwaltungsrat die Besucherzahlen für das Wellenbad im vergangenen Jahr präsentiert. Auch wenn sie nicht mit letzter Gewissheit sagen könne, woran es liege, dass im manchen Jahr mehr Badegäste die städtische Einrichtung an der Seeshaupter Straße nutzen und im anderen weniger, eines stehe fest: Das Wellenbad ist kein Ganzjahresbad. So kämen mehr Besucher an Tagen mit trübem Himmel und mäßigen Temperaturen. Selbst im Winter kann es passieren, das Badegäste ausbleiben, weil sich ein Tag im besten Skifahrwetter präsentiert.

Alles in allem ist Franz zufrieden mit der Bilanz 2017. Insgesamt 103 594 Badegäste besuchten im vorigen Jahr das Wellenbad, was eine leichte Steigerung im Vergleich zum Jahr 2016 bedeutet. Damals kamen 103 287 Besucher. Einen "geringen Zuwachs" gebe es bei den Jugendlichen. Zurück geht die Anzahl der erwachsenen Saunabesucher. 2016 waren es noch 17 761, vergangenes Jahr 427 weniger. Was Verwaltungsrat Klaus Adler als Hinweis deutete, dass eine neue Sauna die Besucherzahlen ankurbeln könnte. Franz bestätigte dies. Mehr Aufenthaltsqualität im Schwimmbad und eine neue Sauna seien wichtig, sagte sie.

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