Ortsentwicklung:Vorentscheidung zum Bürgerhaus

Münsing bestellt Preisrichter für den Pallaufhof. CSU-Rat Thomas Schurz fühlt sich übergangen

Von Benjamin Engel, Münsing

Die Münchner Architektin Stefanie Seeholzer ist als Vorsitzende der Jury für den Architektenwettbewerb zum Münsinger Bürgerhaus berufen worden. Der Gemeinderat hat die Preisrichter am Dienstag bestimmt. Die Jury muss entscheiden, welche der eingereichten Entwürfe überzeugend sind. Das am Pallaufhof geplante Bürgerhaus soll ein Treffpunkt der Generationen mit Veranstaltungssaal und Café werden. Zudem soll die Gemeindeverwaltung einziehen. Dadurch wird das bisherige Rathaus in direkter Nachbarschaft frei; es soll ein Haus für Kinder werden.

Das Preisgericht setzt sich aus Architekten aus dem Raum München und der Oberpfalz sowie Gemeindevertretern zusammen. Dabei sind die Architekten Franz Balda aus Fürstenfeldbruck, Jakob Oberpriller (Hörmannsdorf), Julia Mang-Bohn (München) und Landschaftsarchitekt Martin Rebman (München), außerdem Kreisbaumeister Andreas Hainz. Angesichts dieser Auswahl hatte Helge Strauß (CSU) Bedenken. Diese Architekten bauten extrem modern, ohne Vordach und viel mit Beton, sagte er. Genau diese Art zu bauen kritisiere die Kommune. "Die Architekten sollten sich nicht davon leiten lassen, einen ultramodernen Gemeindebau hinzustellen", forderte er. Bürgermeister Michael Grasl (FW) erklärte, Judith Praxenthaler vom beratenden Planungsverband Äußerer Wirtschaftsraum München habe bewusst diese Büros vorgeschlagen. Sie kenne die Architekten persönlich aus anderen Wettbewerbsverfahren. Sie seien dafür bekannt, auf Augenhöhe mit den Gemeindevertretern zu diskutieren, sagte Grasl. Der Bürgermeister und die Gemeinderäte Ernst Ramerth (Wählergruppe Holzhausen), Regina Reitenhardt (Wählergruppe Münsing), Ursula Scriba (Bürgerliste), und Helge Strauß (CSU) sollen der Jury ebenso angehören. Josef Strobl (Wählergruppe Münsing) und Susanne Huber (FW) sind Stellvertreter.

Darüber ärgerte sich Thomas Schurz (CSU). Er wolle der Jury ebenfalls angehören, forderte er. Schließlich habe er sich jahrelang im Arbeitskreis zur Entwicklung des Pallaufhofs engagiert. Um sich darauf zu konzentrieren, habe er sogar darauf verzichtet, im Bauausschuss des Gemeinderats mitzuarbeiten. Er sei ein "konservativer Kerl" aus Münsing und wolle beim Ortsbild mitreden. Daraufhin versprach Grasl, über die Mitglieder aus dem Gemeinderat für das Preisgericht könne noch diskutiert werden.

Nicht durchsetzen konnte sich Matthias Richter-Turtur (Wählergruppe Ammerland) mit seinem Vorschlag, die Abstimmung über die Besetzung der Jury zu verschieben. Er hätte die empfohlenen Architekten gerne vor einer Entscheidung kennengelernt, um sich ein besseres Bild von ihnen zu machen.

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