Öffentliche Information :Teurer Ersatz für Plakatwände

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Bad Tölz ersetzt ramponierte Anschlagtafeln durch Schaukästen an 20 Standorten im Stadtgebiet

Von Klaus Schieder, Bad Tölz

Die Bretter mancher Anschlagtafeln sind arg verwittert, die Plakate hängen schon mal in Fetzen herab. Wenn Susanne Frey-Allgaier nach Bad Tölz kommt, wird ihr nach eigenem Bekunden "manchmal schlecht", wenn sie einige der Werbewände an den Ortseingängen sieht. Deshalb bat die stellvertretende Kurdirektorin die Tölzer Stadträte im Bauausschuss eindringlich darum, die Finanzmittel für neue Schaukästen im nächsten Haushalt zu bewilligen. Viel Überzeugungsarbeit musste sie nicht leisten, ihr Wunsch wurde einstimmig befürwortet. "So wie die Plakatwände ausschauen, sind sie keine Einladung für eine Veranstaltung", sagte Zweiter Bürgermeister Andreas Wiedemann (FWG).

In Bad Tölz gibt es etwa 20 Anschlagtafeln, die trotz Internet fleißig genutzt werden. Die kleinen Holzwände, an die die Aushänge getackert werden, seien für die Stadt selbst, aber auch für externe Veranstalter noch immer "der wichtigste Faktor", so Frey-Allgaier. Jedes Jahr würden rund 380 Plakatsätze mit jeweils 30 Stück an diesen Tafeln angebracht. Nicht immer mit nachhaltigem Erfolg: Bei starkem Wind oder Regen kommt es vor, dass die Poster herunterfallen, bisweilen werden sie auch mutwillig abgerissen. Nach mehreren Plakatierungen ließen sich auch die zahlreichen Tackernadeln oftmals nur schwer entfernen, sagte die stellvertretende Kurdirektorin. Die Anschlagtafeln zu benutzen, sei deshalb "eine sehr zeitaufwendige und wenig erbauliche Aufgabe".

Sie sollen nun durch Schaukästen ersetzt werden. Diese müssten allerdings stabil gebaut, zu belüften und leicht zu bedienen sein, sagte Frey-Allgaier. Wichtig sei auch ein Sicherheitsglas, ebenso ein Sicherheitsschloss. Die Kosten für eine solche Anschaffung belaufen sich ihren Angaben zufolge auf rund 1100 Euro, wobei noch 300 bis 350 Euro für die Befestigung an einer Wand oder am Boden hinzugerechnet werden müssen. Für eine Beleuchtung wären außerdem nochmals 180 Euro fällig. Bei einer Ausgabe von 1400 bis 1650 Euro pro Exemplar sei das Ganze "leider Gottes doch eine recht kostspielige Aktion", so die stellvertretende Kurdirektorin.

Stadtrat René Mühlberger (CSU) wollte wissen, wer die Plakatkästen aufsperre. "Das wird von uns zentral gemacht", erwiderte Frey-Allgaier. Die Befürchtung von Mühlberger, dass das Glas öfters beschmiert werden könnte, mochte sie nicht teilen. Sie könne sich nicht erinnern, dass so etwas in letzter Zeit vorgekommen sei. Zudem glaube sie nicht, dass dies dann so schlimm werde, sagte die stellvertretende Kurdirektorin

© SZ vom 21.04.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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