Oberbayern:Dritte Festnahme nach dem Doppelmord in Königsdorf

  • Der Kreis der Verdächtigen nach dem Doppelmord in Königsdorf hat sich auf vier erweitert.
  • Die Polizei hat in Polen einen Mann festgenommen, der direkt an der Tat beteiligt gewesen sein soll. Es handelt sich um den Sohn der Pflegekraft, die ebenfalls bereits festgenommen wurde.
  • Der international gesuchte Robert Pludowski ist weiter auf der Flucht.

Von Claudia Koestler

Im Fall des brutalen Raubmordes in Königsdorf hat die Polizei einen weiteren Tatverdächtigen festgenommen. Allerdings handelt es sich nicht um den international gesuchten 43-jährigen Robert Pludowski, sondern um den Sohn der Pflegekraft, die bereits seit knapp zwei Wochen in Untersuchungshaft sitzt. Dies gab das Polizeipräsidium Oberbayern Süd am Donnerstag bekannt. Damit hat sich der Kreis der Tatverdächtigen überraschend erweitert, nämlich auf vier mögliche Beteiligte, drei davon unmittelbar.

Der 23-jährige Sohn der Pflegerin wurde nach Polizeiangaben am Dienstag in Polen festgenommen. Er soll nach bisherigem Stand der Ermittlungen direkt an der Tat beteiligt gewesen sein.

Der Polizei-Pressesprecher Jürgen Thalmeier berichtet von umfangreichen Vernehmungen im Umfeld der bisher festgestellten Tatverdächtigen und von kriminaltechnischen Untersuchungen. Dabei hätten sich die Indizien verdichtet, dass an dem Gewaltverbrechen mindestens drei Personen unmittelbar beteiligt waren: Es sollen der nun festgenommene 23-Jährige, dessen 43-jähriger Onkel Robert Pludowski und ein weiterer 32-Jähriger sein. Die Pflegekraft selbst steht im Verdacht, mit dem Hinweis auf das Haus Beihilfe zum Mord begangen zu haben.

Der 32-Jährige war bereits am 16. März in der südostpolnischen Stadt Rzeszów von der Polizei aufgegriffen worden. Den 23-Jährigen setzten die Beamten nun in Stettin fest. Die Auslieferung der beiden ist laut Thalmeier beantragt.

Der 43-jährige Robert Pludowski befindet sich derweil noch immer auf der Flucht. "Diesbezüglich sind intensive Fahndungsmaßnahmen in Abstimmung mit dem Bayerischen Landeskriminalamt eingeleitet", erklärt Thalmeier.

Am Samstagabend des Faschingswochenendes waren zwei Tote und eine schwer verletzte Frau in dem Haus in Königsdorf entdeckt worden. Bei den Getöteten handelt es sich um einen 81 Jahre alten Mann aus Nordrhein-Westfalen und eine 76 Jahre alte Frau aus Hessen, bei der Verletzten um die 76 Jahre alte Besitzerin des Hauses.

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