Notlandung in Oberpfaffenhofen:Riskantes Manöver endet glimpflich

Notlandung in Oberpfaffenhofen: Bei der Notlandung auf dem Sonderflughafen Oberpfaffenhofen ist niemand verletzt worden - die Maschine allerdings ist nun stark reparaturbedürftig.

Bei der Notlandung auf dem Sonderflughafen Oberpfaffenhofen ist niemand verletzt worden - die Maschine allerdings ist nun stark reparaturbedürftig.

(Foto: Jürgen Römmler)

Ein beschädigtes Bugrad zwingt zwei Piloten eines Ultraleicht-Flugzeugs aus Königsdorf zur Notlandung auf dem Flughafen Oberpfaffenhofen. Die beiden Männer bleiben unversehrt

Von Astrid Becker, Königsdorf/Oberpfaffenhofen

Starke Nerven haben zwei Männer am späten Samstagnachmittag bei der Notlandung ihres Ultraleichtflugzeugs auf dem Sonderflughafen Oberpfaffenhofen bewiesen. Bei einem missglückten Landeversuch in Königsdorf war zuvor das Bugrad des Fliegers beschädigt worden. Die Piloten setzten sich daraufhin mit dem Kontrollturm in Oberpfaffenhofen in Verbindung. Von dort aus wurden Rettungskräfte zu einem Großeinsatz aufgerufen. Beide Insassen blieben bei der Notlandung unverletzt. Es entstand nach Mitteilung der Polizei Sachschaden in Höhe von 10 000 Euro.

Bei den beiden Männern handelte es sich nach Angaben der Polizei um einen 55-jährigen Mann aus Eichenau und einen 43-jährigen Königsdorfer. Beide sollen erfahrene Piloten sein, die am Samstag vom Segelflugplatz in Königsdorf aus bei schönstem Flugwetter zu einem Rundflug mit ihrer Maschine vom Typ WT-9 Dynamic gestartet waren. Beim Versuch, dort dann auch wieder zu landen, setzte jedoch der Flugzeugführer offenbar zu hart auf. Das Bugrad des Fliegers wurde dabei stark beschädigt. Der Pilot startete sein Flugzeug sofort wieder durch. Anschließend prüfte er mit dem Flugleiter am Boden sämtliche Fakten, so wie es in der Fliegerei üblich ist. Dabei wurde schnell klar, dass eine Landung in Königsdorf aufgrund der dort nur durch Gras befestigten Landebahn nicht möglich sein würde. Daher nahmen die beiden Männer Kurs auf Oberpfaffenhofen, das über eine asphaltierte und mit 2286 Metern auch ausreichend lange Landebahn verfügt.

Gegen 17.30 Uhr sei der Notruf der Beiden im Kontrollturm in Oberpfaffenhofen eingegangen, teilte ein Sprecher des Sonderflughafens mit. Umgehend sei dort Alarmstufe eins ausgegeben worden. Das heißt: Streng nach Vorschrift wurden die Flughafenfeuerwehr und die Rettungsleitstelle informiert. Außerdem wurden die Polizei Herrsching, die Feuerwehren in Oberpfaffenhofen, Gilching, Steinebach, Unterpfaffenhofen und Alling sowie der Rettungsdienst des BRK alarmiert. Die Maschine kreiste nach Angaben des Flughafens noch etwa eine gute halbe Stunde über der Landebahn, um möglichst viel Treibstoff zu verbrauchen und so die Brandgefahr zu verringern. Kurz nach 18 Uhr setzte sie dann sicher und weich auf.

Wie Mathias Schunk, der Pressesprecher des Segelflugzentrum Königsdorf erklärt, hatte der Pilot den Motor zuvor ausgeschaltet, um weiteren Schaden zu vermeiden. Bei der Notlandung sei der Propeller des Fliegers teilweise beschädigt worden, die Flugzeugnase habe Kratzspuren vom Asphalt abbekommen. Ansonsten sei das Manöver reibungslos verlaufen. "Die beiden erfahrenen Piloten, für die während der gesamten Zeit nie eine wirkliche Gefahr bestand, stiegen danach vollkommen unverletzt aus", teilt Schunk mit. Die Dynamic wird nun in einem luftfahrttechnischen Betrieb repariert, damit das sehr leise Schleppflugzeug möglichst bald wieder zur Verfügung steht.

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