Neue Disco:Tanzen ist Lebensfreude

Jugendzentrum Penzberg

Die Jugendlichen haben viel Zeit in die Renovierung der Disco-Location im Penzberger Jugendzentrum gesteckt.

(Foto: Manfred Neubauer)

Jugendliche organisieren "Pe 1"-Party im Penzberger Jugendzentrum

Von Alexandra Vecchiato, Penzberg

Es ist ein Projekt von Jugendlichen für Jugendliche. Wer in Penzberg abends weggehen und tanzen möchte, hat nicht viel Auswahl. Das soll sich ändern. Auf Initiative der evangelischen Pfarrerin Ursula Schwager startet an diesem Samstag, 21. Juli, die erste "Pe 1"-Party im Jugendzentrum an der Nonnenwaldstraße. Wird die Disco angenommen, soll sie zur festen Institution werden.

Schwager erinnert sich an ihre Jugend, als kirchlich organisierte Partys Jugendlichen die Möglichkeit boten, im Keller von Kirchen oder Pfarrheimen zu tanzen. Dass es dies in Penzberg nicht gibt, wollte sie ändern. "Das sehe ich auch als Beitrag zur Jugendarbeit", sagt sie.

Schwager wurde beim Jugendausschuss ihrer Pfarrei vorstellig - und musste nicht lange bitten. Die Jugendlichen waren begeistert. Doch noch fehlte es an einem Raum. Im Gespräch mit Bürgermeisterin Elke Zehetner fand sich eine Lösung: das städtische Jugendzentrum. Dafür hat die Stadt Geld in die Hand genommen und etwa eine neue Lichtanlage finanziert.

Die vergangenen Tage haben die Jugendlichen viel Arbeit in jenen Raum gesteckt, in dem die Pe 1-Party steigt. Sie haben Wände gestrichen, die Beleuchtung ausgetauscht und für den Billardtisch eine Tischplatte angefertigt samt Pe 1-Logo. So aufgemotzt soll daraus der Stammtisch für regelmäßige Besucher werden. Auch neue Sofas gibt es in einer Ecke. Sie wurden von der Penzberger Möbelcentrale gesponsert. Im Freien steht ein Pizzabackofen, den die Arbeiterjugendpflege Penzberg spendiert hat. Schwager hat Kontakt zu einem örtlichen Pizza-Lieferservice, der die Pizza-Rohlinge liefern wird. Belegt wird frisch am Samstagabend je nach Gusto.

Wenn schon diesen Aufwand betreiben, dann sollte es etwas Gescheites werden, sagen Fabian Walter, 22, und Jonas Goos, 19, von der evangelischen Jugend. Für den ersten Abend wurde daher ein professioneller Discjockey, DJ Raul aus München, engagiert, der einen bunten Mix an Musikrichtungen auflegen soll. Schwager war es wichtig, dass die Jugendlichen das Konzept selbst erarbeiten. "Andernfalls wäre die Party von vornherein zum Scheitern verurteilt."

Harten Alkohol soll es nicht geben, allerdings Bier und Hugo. Der Eintritt ist von 18.30 Uhr an. Das Ende ist nach Altersgruppen gestaffelt: Jugendliche unter 14 Jahren dürfen bis 21 Uhr feiern, Jugendliche unter 16 bis 23 Uhr. Danach dürfen Ältere bis 3 Uhr morgens tanzen. Der Eintritt kostet drei bis fünf Euro. Karten gibt es in der Buchhandlung Rolles, im Jugendzentrum und im evangelischen Pfarrbüro.

Die Organisatoren rechnen mit etwa 1000 Euro pro Disco-Abend. Die Ausgaben laufen über den Jugendetat der evangelischen Kirche. "Sollten wir jemals ein Plus machen, geht das Geld in die Kasse der evangelischen Jugend für ein soziales Projekt." Schwager ist zudem auf der Suche nach Sponsoren. Die Pfarrerin hofft, dass die Pe 1-Party mindestens alle zwei Monate stattfinden kann.

Tanzen bedeute Lebensfreude, sagt Schwager und zitiert als Untermauerung den katholischen Heiligen Augustinus von Hippo: "Mensch, lerne tanzen, denn sonst wissen die Engel im Himmel mit dir nichts anzufangen."

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