Neue Anlage am städtischen Friedhof:Letzte Ruhe unter dem Fels

Neue Anlage am städtischen Friedhof: 80 Urnen, bei Doppelbelegung maximal 160, finden Platz in den Grünstreifen rund um den Sandstein auf dem Penzberger Friedhof.

80 Urnen, bei Doppelbelegung maximal 160, finden Platz in den Grünstreifen rund um den Sandstein auf dem Penzberger Friedhof.

(Foto: Harry Wolfsbauer)

In Penzberg gibt es eine weitere Form der Naturbestattung - an einem Sandstein

Von Alexandra Vecchiato, Penzberg

Er wirkt wie eine kleine Parkanlage, dieser Bereich hinter der Aussegnungshalle auf dem städtischen Friedhof. Drei Bänke gruppieren sich um einen naturbelassenen Sandstein. Ein stiller und würdiger Ort, um zu trauern. Mit dieser Anlage bietet die Stadt Penzberg nun eine weitere Form der Naturbestattungen an. Auf der Wiese gegenüber sind Urnenbestattungen unter Bäumen möglich. Im neuen Bereich der Felsbestattung ist Platz für 80 Urnen. Die Anlage kostete 25 000 Euro.

Der Entwurf für das neue Urnenfeld stammt vom Bauhof. Anita Suttner, Benedikt Burger und Michael Butzhaben haben die Anlage entworfen und umgesetzt. Der 1,80 Meter hohe Sandstein aus dem früheren Steinbruch an der Ludwig-März-Straße wurde vom Bauhof geborgen. Als Bürgermeisterin Elke Zehetner (parteifrei/SPD) die Anlage vorstellte, dankte sie der Familie Käser für diese Spende. Das Felsstück wurde gesäubert und von einem Steinmetz wetterfest gemacht. Ende August sei mit den Arbeiten begonnen worden, sagte die Bürgermeisterin. Zum Ende der Schulferien waren sie abgeschlossen.

Neben den Urnenfächern in der alten Leichenhalle, den verschiedenen frei stehenden Anlagen und den Urnenfächern an der Friedhofsmauer stünden nun die beiden Bereiche der Naturbestattungen zur Verfügung, sagte Zehetner. Die Fächer an der Mauer sollen überdies noch erweitert werden. Die Bürger seien aufgerufen, Ideen für weitere alternative Formen der Bestattung einzubringen, sagte die Bürgermeisterin.

Feuerbestattungen sind beliebt. Die Urnen, die in den Grünstreifen rund um den Sandstein in die Erde versenkt werden, sind mit einer bodengleichen Plakette gekennzeichnet. Eine Pflege des Grabes entfällt. An beiden Bereichen für Naturbestattungen, die bei Bedarf erweitert werden können, soll jeweils eine zentrale Stelle geschaffen werden, um auch Kerzen aufstellen zu können. Die Ruhefrist bei den Urnengräbern beträgt zehn Jahre, bei Erdbestattungen sind es 25 Jahre. "Da fragen sich viele, wer das Grab so lange pflegen soll", sagte Zehetner. Ein Urnengrab am Felsen kostet 66 Euro im Jahr. Zum Vergleich: Ein Urnenfach in den schwarzen Granitstelen bei der Aussegnungshalle, die 2016 aufgestellt wurden, kostet 114 Euro im Jahr. Die Gebühr für ein Einzelgrab kostet im Jahr 59 Euro, für ein Doppelgrab 118 Euro und für ein Dreifachgrab 175 Euro.

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