Neubau auf der Flinthöhe:Eine Arena für Bad Tölz

eMotion Base

Die leuchtende Außenhaut wird von der Bundesstraße gut zu sehen sein. Deshalb wird die runde Halle schon mit der Fußball-Arena in München verglichen.

(Foto: Manfred Neubauer)

Neben der Sportjugendherberge entsteht mit der "eMotion Base" eine Halle, die zahlreiche Möglichkeiten für Bewegung und Spaß bieten wird. Und sie kann in vielen Farben beleuchtet werden

Von Klaus Schieder, Bad Tölz

Wenn die neue "eMotion Base" an der Sportjugendherberge fertiggestellt ist, hat Bad Tölz so etwas wie eine Allianz-Arena im Kleinformat: einen runden Bau, der nachts von innen heraus in verschiedenen Farben leuchtet. "Das wird ein Wahrzeichen für das sportlich-touristische Angebot der Stadt werden", glaubt Bürgermeister Josef Janker (CSU). Auch Herbergsleiter Holger Strobel gefällt der Entwurf: "Das wird eine große Bereicherung für unsere Jugendherberge sein." Die Bauarbeiten haben begonnen und sollen bis zum November beendet sein.

Die bauchförmige Halle auf der Flinthöhe wird auf einer Stahlbetonplatte errichtet, um die Außenhülle schlingt sich eine Terrasse. Innen umschließt sie einen multifunktionalen Raum, der einen Durchmesser von 15 Metern hat und Platz für bis zu 30 Personen bieten soll. Außerdem gibt es Nebenräume, Toiletten und eine Luft-Wasser-Wärmepumpe mit Fußbodenheizung, die auch in der kalten Jahreszeit eine Temperatur von 20 Grad sicherstellt. Duschen und Umkleidekabinen sind nicht geplant, weil darüber schon die benachbarte Sportjugendherberge verfügt.

Das Haus mit 186 Betten, Street-Soccer-Anlage und einem Aktiv-Parcours mit 13 Übungsstationen ist vergleichsweise stark frequentiert. 2009 eröffnet, stieg die Zahl der Übernachtungen von etwa 23 600 auf mehr als 35 100 im vergangenem Jahr an. "Das ist für eine Jugendherberge eine gute Auslastung", sagt Leiter Strobel. Dies liegt vor allem an der Nähe zu den Bergen und Seen mit ihren Freizeitangeboten und an der Zusammenarbeit mit der Jugendbildungsstätte Königsdorf, die das Tölzer Haus als Tagungsstätte und außerschulischen Lernort nutzt.

Eine wichtige Rolle spielt zudem das sportkinesiologische Konzept des Orthopäden Werner Klingelhöffer - das soziale, mentale und emotionale Training lockt Sportteams aus aller Welt an. Und die Sportjugendherberge kann das ganze Jahr über geöffnet sein, weil mit dem Eisstadion, dem Hallenbad, der Taekwondo-Schule und der Kletterhalle auch Sportstätten vor der Haustür liegen, die wetterunabhängig sind. Dort reiht sich nun auch die "eMotion Base" ein. In der neuen Halle sei "viel im Sport- und Bewegungsbereich" möglich, sagt Strobel.

Als Beispiel nennt er die Tanzgruppen, die bislang in Schulungsräumen trainieren mussten. Oder eben sportkinesiologische Übungen. Der Bewegungspavillon soll entlastend wirken. Manchmal habe man sechs Schulklassen gleichzeitig in der Jugendherberge, die auf Turnhallen oder in Kellerräume verteilt werden müssten, sagt der Leiter. An eine Nutzung durch externe Gäste sei nicht gedacht. Die Sportjugendherberge, welche die "eMotion Base" betreibt, sei eine öffentlich-gemeinnützige Einrichtung, sagt Strobel: "Wir sind so stark ausgelastet, wer bei uns übernachtet und die Anlagen nutzt, muss Mitglied im Jugendherbergswerk sein."

In den nächsten Monaten rumoren aber erst einmal die Bagger und Lastwagen auf dem Areal neben Übernachtungshaus und Eisstadion auf der Flinthöhe. Wegen des Baulärms fürchtet Strobel heuer keine rückläufigen Gästezahlen. Im Gegenteil, meint er: "Das ist eine zusätzliche Attraktion für die Kinder, wenn da ein Kran steht und sie etwas zu sehen bekommen, das Baugelände ist ja eingezäunt." Die Übernachtungen dürften durch die "eMotion Base" auch künftig noch zunehmen, allerdings nicht in großem Maße, meint der Herbergsleiter. "Die Auslastung im Winter wird steigen." Viel mehr Gäste würden ihn auch vor ein Problem stellen. "Wir haben nicht viel Luft nach oben, dann müssten wir noch Betten anbauen."

Der Neubau kostet rund 730 000 Euro. Gut die Hälfte davon übernimmt die Stadt, den Rest trägt der Landesverband des Deutsche Jugendherbergswerks. Für Bürgermeister Janker ist die kleine Halle wie das fertiggestellte Vitalzentrum im Kurviertel ein weiterer Baustein im Konzept der "Neuen Tölzer Hotelkultur". Damit wolle man mehr und vor allem neue Gäste nach Tölz bringen, sagt er. Durch ihren Lichteffekt werde die "eMotion Base" von der Bundesstraße 472 und später von der Nordspange aus gut zu sehen sein. Einige Hausnummern kleiner als die Fußballarena des FC Bayern, aber mit einem Vorteil: "Wir haben mehr Farben als Weiß, Rot und Blau", sagt der Bürgermeister und lacht.

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