Neu in Bad Tölz und im Oberland:Smarter parken mit dem Handy

Zweckverband kooperiert dazu nun exklusiv mit ParkNow GmbH

Von Klaus Schieder, Bad Tölz

Der Autofahrer registriert sich und gibt dabei auch sein Kennzeichen an, lädt dann die App, bekommt gebührenpflichtige Parkplätze angezeigt, stellt seinen Wagen ab und markiert dies mit seinem Fingerabdruck in der App, kommt zurück und beendet den Parkvorgang mit einem zweiten Fingerabdruck: So funktioniert das Handyparken. Bezahlt wird am Ende via Lastschrift, Kreditkarte oder PayPal. Auf dem Gebiet des Zweckverbands Kommunales Dienstleistungszentrum Oberland (KDZ) ist dieses bargeldlose Bezahlen von Parkgebühren schon seit einiger Zeit möglich. Allerdings nicht gerade zur Zufriedenheit der Verkehrsüberwacher, die ihren Sitz auf der Tölzer Flinthöhe haben. Das Handyparken lief über mehrere Anbieter, was kompliziert war, vor allem aber hatten manche von ihnen technische Probleme. Künftig gibt es daher nur einen Partner: die ParkNow GmbH.

Der Vertrag mit der hundertprozentigen Tochter der BMW Group wurde am Mittwoch im großen Sitzungssaal des Landratsamtes unterzeichnet. Es sei sinnvoll, für die Mitgliedsgemeinden zu einer einheitlichen Lösung zu finden, sagte Michael Braun, Geschäftsführer der Zweckverbands. Insgesamt 121 Städte und Gemeinden aus dem südlichen Oberbayern haben sich dem KDZ angeschlossen, 86 davon haben ihm die Überwachung des ruhenden Verkehrs übertragen. Beim Handyparken war das bislang nicht so einfach. "Die Überwacher müssen vor Ort nun nicht mehr überlegen, ob es sich um den Anbieter A, B oder C handelt", sagte Braun. Die Entscheidung für ParkNow fiel vor allem deshalb, weil die Zusammenarbeit mit diesem Branchenvertreter technisch und auch an den Schnittstellen mit dem Zweckverband reibungslos funktioniert habe. Anders ausgedrückt: Es gab keine Schwierigkeiten, wenn sich ein Parküberwacher an Ort und Stelle online bei ParkNow einwählten und das Nummernschild prüfte. Außerdem haben man mit diesem Anbieter "sehr gute Konditionen" ausgehandelt, hob Braun hervor.

Das Handyparken funktioniert nicht bloß per App, sondern auch über SMS oder Anruf. Der Vorteil für den Nutzer liegt darin, dass er nicht erst zu einem Parkscheinautomaten laufen, Kleingeld herauskramen oder nach der Parkscheibe suchen muss. Außerdem werde minutengenau abgerechnet, sagte Julia Frank, zuständig fürs Marketing bei ParkNow. "Man muss nicht zwei Euro zahlen, wenn man dann nur eine halbe Stunde beim Arzt ist." Auch in einigen Parkhäusern funktioniert das System, etwa per Kennzeichen-Erkennung oder mit einer eigenen Zugangskarte. In einigen Fahrzeugmodellen von BMW sei es auch in das Navigationssystem integriert, sagte Mirko Hrankovic, Geschäftsführer von ParkNow.

Die Registrierung ist kostenlos. Für jeden Parkvorgang wird eine Servicegebühr von 25 Cent fällig. Die entfällt, wenn jemand den Goldtarif mit 2,99 Euro Grundgebühr pro Monat bucht. Für den Zweckverband sei der Vertrag "ein großer Schritt in die digitale Welt" sagt Barbara Bogner, stellvertretender Vorsitzender des KDZ und Bürgermeisterin von Sauerlach. Allerdings müsse man beim Smartphone-Parken auf eines achten: "Der Akku muss voll sein."

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