Nahversorgung:Supermarkt-Bau kann beginnen

Nahversorgung: Im Modell sah wohl alles einfacher aus. Für den Ickinger Supermarkt sind nun die Vorarbeiten abgeschlossen.

Im Modell sah wohl alles einfacher aus. Für den Ickinger Supermarkt sind nun die Vorarbeiten abgeschlossen.

(Foto: Hartmut Pöstges)

Investor des Ickinger Vorhabens erklärt im Gemeinderat die Gründe der Verzögerungen

Von Claudia Koestler, Icking

Für den künftigen Supermarkt in Ickings Ortsmitte steht ein grobes Eröffnungsdatum fest: "Ende Oktober 2018 wollen wir an Rewe übergeben", sagte der Investor Josef Reichenberger am Montag im Gemeinderat. Mit dem Bau soll es nun zügig vorangehen: "Soweit sind alle Vorarbeiten durch, wenn jetzt das Wetter passt, packen wir an", sagte er.

Allerdings sei das Projekt bislang alles andere als einfach gewesen, weshalb es zu Verzögerungen gekommen war. Weil daraufhin die Gerüchteküche in Icking brodelte und manche den Bau des Supermarkts bereits vor dem Aus wähnten, hatte Bürgermeisterin Margit Menard (UBI) auf Antrag der SPD den Investor eingeladen. Dieser sollte über den aktuellen Sachstand berichten. Das tat Reichenberger zusammen mit seiner Tochter Eva Klappauf.

Der Markt soll auf der gut 2000 Quadratmeter großen Maibaumwiese in der Ortsmitte an der Bundesstraße 11 entstehen und über rund 1000 Quadratmeter Verkaufsfläche, dazu mehr als 1400 Quadratmeter Nebenfläche, verfügen. Ursprünglich hieß es, dass Ende März 2017 mit der Umsetzung des Projekts begonnen werde. Doch die Planungen hätten sich "nach der Baugenehmigung verzögert", erklärte Reichenberger. Diese war im Dezember vergangenen Jahres erteilt worden.

Ursprünglich sei auf der abgetragenen Maibaumwiese eine Spundwand zur Absicherung des Hangs vorgesehen gewesen. Doch dann war aus statischen Gründen stattdessen der Bau einer Bohrpfahlwand nötig geworden. Der Erddruck des Hangs auf das Supermarktgebäude wäre sonst zu stark gewesen: "Das hätte zu Spannungsrissen führen können, und wir hätten gewaltige Verstrebungen im Gebäude setzen müssen, damit es den Druck aushält", sagte Reichenberger. Durch die wesentlich stabilere Bohrpfahlwand sei dieses Problem nun gelöst: "Das Haus kann frei stehen, und wir haben auch keine Bewegungsängste mehr, was den Hang betrifft." Doch die Bohrpfahlwand habe eine Tektur erfordert, die zu genehmigen war. Als diese vorgelegen habe, hätten noch versicherungstechnische Vorgaben bedacht und Beweise gesichert werden müssen. Denn der Bau einer Bohrpfahlwand verursacht laut Reichenberger Erschütterungen, welche die Bahn und umliegende Gebäude hätten beeinträchtigen können.

Ein weiteres Problem stellte der Untergrund dar. Der künftige Supermarkt müsse eine Traglast von 1000 Kilogramm pro Quadratmeter haben, so die Forderung von Rewe als künftigem Betreiber. Doch die Schalung auf 7,5 Meter Höhe sei nicht einfach, vor allem weil für die Traglast entsprechend dicke Betondecken nötig seien. Ein Bauleiter habe Bedenken angemeldet, und es habe eine neue statische Berechnung gebraucht. Laut Gutachten sei der Boden zwar tragfähig, "aber nur, wenn er trocken ist. Wenn er feucht wird, kann er ein oder zwei Zentimeter nachgeben", sagte Reichenberger. Das sei zu viel, weshalb nun eine doppelschalige Wanne mit Beton ausgegossen werden müsse. Ein anderes Gutachten habe zwar die Versickerungsfähigkeit des Bodens erweisen. "Aber bei Sturzregen oder Jahrhundertregenereignissen kann es nicht so schnell versickern, weshalb wir ein riesiges Rückhaltebecken in die Rigolen einbauen müssen", erklärte der Investor. All diese Herausforderungen seien nun aber "im Griff", mit dem eigentlichen Bau könne begonnen werden.

Nur ein Problem sieht Reichenberger noch: Die Absicherung der Baustelle auf Seiten des Bahnhofgeländes berge Gefahren. Dort parkten am Bauzaun entlang öfters Autos. "Wenn da einer reinfährt und runterfällt, ist er tot", fürchtete Reichenberger. Zwar seien sie versichert, "aber das kann ja nicht die Basis des Miteinanders sein. Ich will jedenfalls nicht, dass so etwas passiert", betonte er. Die Bürgermeisterin will nun dort Schilder aufstellen, die anzeigen, dass an dieser sensiblen Stelle Parken verboten ist.

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