Nachruf:Trauer um Betthupferl-Autorin

Nachruf: Im Alter von 88 Jahren ist Elisabeth Obalski-Hüfner in ihrem Heimatort Ebenhausen gestorben. Dort wird sie an diesem Mittwochvormittag beerdigt.

Im Alter von 88 Jahren ist Elisabeth Obalski-Hüfner in ihrem Heimatort Ebenhausen gestorben. Dort wird sie an diesem Mittwochvormittag beerdigt.

(Foto: privat)

Von Claudia Koestler, Schäftlarn

Elisabeth Obalski-Hüfner, die Mundartdichterin, die mehr als 100 "Betthupferl" für den Bayerischen Rundfunk verfasste und mit ihren warmherzigen Geschichten Generationen von Kindern in den Schlaf wiegte, ist im Alter von 88 Jahren gestorben. Nach Angaben ihrer Familie wurde Elisabeth Obalski-Hüfner 1928 in Ebenhausen im Isartal geboren. Nach einigen Wanderjahren zog es sie wieder zurück in ihren Heimatort, wo sie bis zu ihrem Tod lebte. Neben ihrer Tätigkeit als Sekretärin entfaltete sie Ende der 1950er-Jahre ein reges Wirken als Schriftstellerin. Ihre Mundartgedichte und Glossen wurden von zahlreichen bayerischen Zeitungen und Zeitschriften veröffentlicht. Bereits ihr erster Gedichtband "Zuageh duads" (1978) verkaufte sich bestens, es folgten weitere Bücher, darunter der autobiografisch angehauchte Roman "Kalte Jahre" (1982). Nicht zuletzt für diese schonungslose Abrechnung mit der Nachkriegszeit wurde sie 1995 mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet, aber ebenso für ihr soziales Engagement, das sie zu zahllosen unentgeltlichen Lesungen in Seniorenheimen oder Krebskliniken führte. Auch in ihrer Heimatgemeinde Ebenhausen war Obalski-Hüfner für ihr reges Engagement bekannt und geschätzt.

Kurt Wilhelm lud Obalski-Hüfner wiederholt zu seinen Turmschreibern ein. Für eines der Mitglieder, Franz Ringseis, stellte sich die Ebenhauserin als "die bayerischste der Mundartdichterinnen" dar, "wenn man darunter das 'bayerische Herz' versteht, das Wärme ausstrahlt und Humor aufscheinen lässt, in dem aber auch der Wunsch zum Bessermachen spürbar ist". Und BR-Autor Michael Bauer erlag in seinem Porträt "dem Charme der dichtenden Großmutter".

Bis zuletzt geistig frisch, starb Obalski-Hüfner nach Angaben ihrer Familie am Freitag überraschend nach längerer Krankheit. Die Trauerfeier findet am Mittwoch, 17. Mai, in St. Benedikt Ebenhausen statt (Beginn 10 Uhr) mit anschließender Beerdigung im Waldfriedhof Icking.

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