Nach Protesten der Gewerbevertreter:Bangen ums Stadtzentrum

Penzberger Räte vertagen Entscheidung zu Edeka-Areal

Die Einzelhändler in der Penzberger Innenstadt sind alarmiert. Sie kritisieren in einem Schreiben, dass der Bauausschuss des Stadtrats kürzlich den Weg für ein Fachmarktzentrum auf dem Edeka-Areal freigemacht hat. Dort sollen auf großen neuen Flächen künftig Bekleidung und Schuhe verkauft werden - worin der Verein "Pro Innenstadt" eine Aushebelung der Sortimentsbeschränkung sieht, die den Verkauf bestimmter Waren auf dem Gelände untersagen soll. Die Einzelhändler befürchten eine Verödung des Penzberger Zentrums. Der Stadtrat trug nun dem Protest der Gewerbevertreter Rechnung und vertagte eine Entscheidung über den Bebauungsplan "Edeka-Areal".

Die Besucherplätze im Sitzungssaal des Rathauses waren komplett besetzt. Vor dieser Kulisse diskutierte der Stadtrat intensiv, wie die Sortimentsbeschränkung durchgesetzt werden könnte. Das Problem: Der Bauausschuss hatte eine Woche zuvor die Bauanträge für einen Discounter und für das Fachmarktcenter auf den Weg gebracht. Was wiederum bedeutete, dass der Stadtrat zwar seine Entscheidung über den Bebauungsplan verschieben konnte, aber nicht zu den beiden Bauanträgen. In diesem Dilemma kam der Antragsteller Michael Küblböck, dessen Unternehmen das Areal zwischen Henlestraße, Grube und Zibetholzweg für die Edeka-Kette entwickelt, dem Stadtrat zu Hilfe. Er zog die Bauanträge zurück. Das Verfahren soll in zwei Monaten fortgesetzt werden.

In seinem Schreiben vom 19. April dieses Jahres warnt der Verein "Pro Innenstadt" davor, dass die Stadt ihren Einfluss auf die künftige Handelsentwicklung verlieren werde. So sei der geplante Textilfachmarkt auf dem Edeka-Areal mit 1600 Quadratmetern Fläche doppelt so groß wie die von Anbietern in der Innenstadt. Auswirkungen etwa auf das Kaufhaus Rid und das Modehaus Lampka seien zu befürchten. Gleiches gelte für die neue Schuhhandelsfläche, die gleich vier Geschäften in der Innenstadt Konkurrenz mache. Die Penzberger Einzelhandelsvertreter appellierten an die Stadt, am ursprünglichen Bebauungsplan festzuhalten.

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