Nach dem Konflikt:"Freie Liste" neu in Penzberg

Drei Stadträte, die früher der CSU angehörten, orientieren sich um

Von Claudia Koestler, Penzberg

Seit im Herbst ein Konflikt in der Penzberger CSU offen zutage trat und die Stadträte André Anderl, Jack Eberl und Michael Kühberger die CSU-Fraktion verlassen haben, hatten sie ihre Mandate als parteifreie Fraktion weiter wahrgenommen. Nun aber finden die drei eine neue politische Heimat in einer frisch gegründeten, parteifreien Wählervereinigung: bei der "Freien Liste Penzberg", kurz FLP. Seit der konstituierenden Sitzung am 5. Januar engagieren sich der ehemalige CSU-Fraktionsvorsitzende André Anderl laut Pressemitteilung dort als Geschäftsführer, sein ehemaliger Stellvertreter Jack Eberl als Kassier und Michael Kühberger als stellvertretender Geschäftsführer. Vorsitzende der FLP ist Bianca Kmeth, ihr Stellvertreter wurde Sebastian Huber.

"Wenn man mit etwas unzufrieden ist, sollte man versuchen, es besser zu machen", schreiben Kmeth und Huber in der Pressemitteilung. Das sei die Motivation für die Gründung des neuen politischen Vereins gewesen. Dieser soll nach der Erfüllung der rechtlichen Vorschriften den Bürgern eine weitere Wahlmöglichkeit bieten, neben den bestehenden vier Penzberger Parteien. Nach dem Austritt von Anderl, Eberl und Kühberger aus der vormals siebenköpfigen CSU-Fraktion ist diese nicht länger die zweitgrößte Fraktion im Stadtrat nach der SPD, die zehn der insgesamt 24 Sitze hat. Die Bürger für Penzberg haben vier Sitze, die Grünen drei.

Die Entscheidung für eine neutrale Gruppierung sei gefallen, um sich unabhängig von bundes- oder landespolitischen Entscheidungen auf Verbesserungen für Penzberg konzentrieren zu können, heißt es in der Mitteilung weiter. Zwar gab es laut Kmeth und Huber thematische Schnittmengen mit anderen Parteien, doch man habe sich nicht ausreichend identifizieren können, um Mitglied zu werden "oder zu bleiben" - eine Anspielung auf die laute Trennung der drei ehemaligen Christsozialen. Dass sich in der neuen FLP nun die drei "alten Hasen" wiederfinden, halten Kmeth und Huber für eine "gewinnbringende Mischung".

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