Nach dem Brand im Pflegeheim:80-Jähriger erliegt seinen Verletzungen

Lesezeit: 1 min

Die Ursache für das tödliche Feuer in Geretsried bleibt ungeklärt

Von Ingrid Hügenell, Geretsried/Königsdorf

Der 80-jährige Mann, der am Karfreitag bei einem Feuer in seinem Zimmer schwerste Verbrennungen erlitten hatte, ist am Osterwochenende in einem Krankenhaus den schlimmen Verletzungen erlegen. Das teilte die Polizei am Dienstag mit. Wie berichtet, hatte der Mann in einem Alten- und Pflegeheim an der Johann-Sebastian-Bach-Straße in Geretsried gelebt. Die Brandmeldeanlage hatte dort am 3. April um 5.10 Uhr Alarm ausgelöst. Das Zimmer war, als die Feuerwehr kurz danach ankam, bereits völlig verqualmt. Der 80-Jährige wurde mit einem Hubschrauber in eine Spezialklinik geflogen, doch er war so schwer verletzt, dass die Ärzte ihm nicht mehr helfen konnten.

Wie die Polizei weiter mitteilt, hat er das Feuer tragischerweise vermutlich selbst verursacht. "Es ist im Bereich des Betts ausgebrochen", sagte Stefan Sonntag, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd. Ob eine Zigarette oder eine Kerze die Ursache waren, werde sich wohl nicht mehr klären lassen. Es gebe keine Hinweise auf einen technischen Defekt oder Brandstiftung als Ursache.

Ein technischer Defekt hat dagegen mit hoher Wahrscheinlichkeit den Brand ausgelöst, bei dem am 31. März ein Sägewerk in Königsdorf-Wiesen komplett abbrannte. Das Gebäude mit der fatal anmutenden Adresse "Gewerbering am Brand" war erst etwa acht Wochen zuvor fertiggestellt worden, weshalb sich der Sachschaden auf etwa zwei Millionen Euro beläuft. Wie Polizeisprecher Sonntag sagte, deute alles darauf hin, dass die Lüftungsanlage das Feuer auslöste, das durch Orkan Niklas immens angefacht wurde und von den beteiligten Feuerwehren nicht zu löschen war. Sie mussten die Zimmerei kontrolliert abbrennen lassen und konzentrierten sich darauf, das daneben liegende Wohnhaus zu retten, was auch gelang. "Das war eine ganz gefährliche Situation. Die Feuerwehr hat gute Arbeit geleistet", sagte Sonntag.

Auch in diesem Fall gebe es keine Hinweise auf Brandstiftung. Ob tatsächlich die Lüftungsanlage oder eventuell doch ein Defekt an den elektrischen Einrichtungen das Feuer auslösten, werde sich wohl kaum sicher ermitteln lassen, dazu seien die Schäden zu groß. Dennoch werde weiter ermittelt, sagte Sonntag. Außer der Zimmerei war ein Stadel abgebrannt, der durch umherfliegende, brennende Teile Feuer gefangen hatte.

© SZ vom 08.04.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: