Münsing:Neubau abgelehnt

Münsing: Durchgefallen: Mit ihren Plänen, das jetzige Filialgebäude (l.) und die angrenzende Lagerhalle durch zwei einzelne Wohn- und Geschäftsgebäude zu ersetzen, ist die Volks- und Raiffeisenbank im Gemeinderat gescheitert.

Durchgefallen: Mit ihren Plänen, das jetzige Filialgebäude (l.) und die angrenzende Lagerhalle durch zwei einzelne Wohn- und Geschäftsgebäude zu ersetzen, ist die Volks- und Raiffeisenbank im Gemeinderat gescheitert.

(Foto: Hartmut Pöstges)

Der revidierte Plan der Raiffeisenbank mit zehn Wohnungen ist den Gemeinderäten immer noch zu groß

Von Benjamin Engel, Münsing

Schon der erste Entwurf der Volks- und Raiffeisenbank für einen Neubau am Dorfplatz war auf Kritik gestoßen. Die Münsinger Grünen-Kreisrätin Mechthild Felsch befürchtete den Verlust des dörflichen Charakters. Im Mai hatte das Tölzer Kreisbauamt das mit einer Wandhöhe von 6,95 Metern geplante, lang gestreckte Gebäude als zu massiv abgelehnt - und stattdessen den Bau von zwei Einzelgebäuden vorgeschlagen. Doch am Dienstag hat der Gemeinderat einen entsprechenden Vorbescheidsantrag denkbar knapp verworfen. Die Abstimmung endete mit einem Patt von acht zu acht Stimmen. Damit ist der Entwurf abgelehnt.

Wenig zufrieden zeigte sich Dritter Bürgermeister Ernst Grünwald (Wählergruppe Ammerland) mit der neuen Lösung. "Ich finde es unglücklich und unruhig, dass es zwei Gebäude sind", sagte er. Ein einziger geschlossener Baukörper, der dann allerdings kürzer ausfallen müsste, gefalle ihm wesentlich besser.

Noch im Oktober 2016 hatten die Gemeinderäte den ursprünglichen Antrag der Volks- und Raiffeisenbank abgelehnt. Demnach sollte nur ein einziges Gebäude mit damals noch zwölf Wohnungen entstehen. Dieses sollte das jetzige Filialgebäude einschließlich der angrenzenden Lagerhalle mit dem Getränkemarkt in voller Länge ersetzen - allerdings erst 2019, weil solange noch der Pachtvertrag mit dem Händler läuft. Jetzt waren zwei einzelne Häuser geplant. In den beiden Erdgeschossen sollten Geschäftsräume unterkommen. Jeweils im ersten Stock und dem ausgebauten Dachgeschoss sollten Wohnungen entstehen, zehn insgesamt in den zwei Häusern und damit zwei weniger als bisher - plus eine Tiefgarage mit 28 Stellplätzen.

Klar gegen den Antrag der Volksbank war Thomas Schurz (CSU). "Das ist mir viel zu groß. Ich finde die Bank kann sensibler damit umgehen", kritisierte er. Die Planungen bezeichnete er als "Mogelpackung". Denn der Großteil der heutigen Bestandsgebäude sei weitaus niedriger als 6,95 Meter. "Die sollten das halt etwas stauchen."

Mit den Dimensionen - das nördliche Haus soll 31,50 Meter lang und 14 Meter breit, das südliche 28,40 Meter lang und 14 Meter breit werden - haderte auch Umweltreferentin Christine Mair (Wählergruppe Münsing). Sie forderte das nördliche Gebäude an der Westseite um fünf Meter zu kürzen. "Dann hätten die Nachbarn mehr Sonne." Sie regte an, ein Gebäude nur für Wohnungen, das andere allein für Gewerbe einzurichten. In drei Worte fasste Helge Strauß seine Kritik an den jetzigen Planungen: "Schlanker und fertig." Ihm gefiele zwar wesentlich besser, dass es nun zwei Baukörper geben solle - und sich so mehr Licht- und Sichtachsen eröffneten. Doch die beiden Häuser seien ihm zu wuchtig.

Damit lehnten die Gemeinderäte den Beschlussvorschlag der Verwaltung ab, wonach die zwei Häuser genehmigt werden könnten. Bauamtsleiter Stephan Lanzinger hatte auf viele Gebäude in der Nachbarschaft mit vergleichbaren und teils deutlich größeren Grundflächen verwiesen.

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