Münsing:Dickes Polster für Investitionen

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Der Neubau des Pallaufhofs ist eines der Projekte, welche die Gemeinde Münsing anpacken will. (Foto: Hartmut Pöstges)

Die Gemeinde Münsing verbucht im Haushalt 2015 ein deutliches Plus bei den Steuereinnahmen und verfügt über 7,1 Millionen Euro an Rücklagen. Geld soll in den Pallaufhof, den Hochwasserschutz und das Gemeindezentrum fließen

Von Benjamin Engel, Münsing

Rücklagen in Millionenhöhe, gestiegene Einnahmen aus Gewerbesteuer- und Einkommenssteuer: Die Gemeinde Münsing hat sich im Haushaltsplan 2015, den die Räte am Dienstag einstimmig verabschiedeten, ein großes finanzielles Polster geschaffen. Allerdings will die Kommune in den nächsten Jahren auch stark investieren. Zweiter Bürgermeister Josef Strobl (Wählergruppe Münsing) erinnerte an den geplanten Hochwasserschutz in Ammerland, den Neubau des Pallaufhofs und die Umgestaltung des Gemeindezentrums. Damit würden die Rücklagen schnell aufgebraucht sein, zitierte er aus der Haushaltsrede von Bürgermeister Michael Grasl (FW), die er in dessen Abwesenheit verlas. Diskussionsbedarf zu dem Etat hatten die Räte nicht.

In seinen schriftlichen Ausführungen verwies Grasl auf "Meilensteine", die es in den nächsten Jahren anzugehen gelte. Dazu zählt der neue Pallaufhof. Die Räte müssten abwägen, welche Nutzungen sie prioritär weiter verfolgen wollten. Es gelte, die Förderung der kulturellen Vielfalt und die Betreuung der Senioren zu berücksichtigen. Für den sozialen Bereich brauche die Gemeinde professionelle Begleitung und einen verlässlichen Träger als Partner. Ein möglicher Rathaus-Neubau sei eine Chance, um mehr Platz für die Schule und die Ganztagesbetreuung zu schaffen, hatte Grasl schriftlich festgehalten.

Anfang des Jahres hatte Münsing Rücklagen in Höhe von rund 7,2 Millionen Euro. Die Summe soll zum Jahresende auf 6,1 Millionen Euro sinken. Im vergangenen Jahr konnte die Kommune die Rücklagen um 4,4 Millionen Euro mehren. Sie verkaufte das Grundstück südlich des Pallaufhofs, auf dem eine Baugemeinschaft ein innovatives Wohnprojekt realisiert. Zugute kam der Gemeinde auch, dass die Ortskanalisation an den Abwasserzweckverband Starnberger See abgegeben wurde, keine Kosten mehr entstanden, aber noch Einnahmen erzielt wurden. Die Schulden sollen weiter auf dann nur noch 500 000 Euro zum Jahresende sinken.

Die Beteiligung an der Einkommenssteuer erhöht sich um sieben Prozent auf 3,1 Millionen Euro. Die Gewerbesteuer steigt auf 1,3 Millionen Euro und damit um 18 Prozent. Allerdings nehmen die Personalausgaben um rund 130 000 Euro auf 1,45 Millionen Euro zu. So stellte die Gemeinde mehr Personal im Bauhof und in der Schule ein. Größte Ausgabe ist die Kreisumlage mit 2,13 Millionen Euro. Knapp 1,4 Millionen Euro kann die Gemeinde an den Vermögenshaushalt zuführen.

2015 investiert die Kommune rund 2,7 Millionen Euro. So hat sie das alte Milchhäusl an der Münsinger Hauptstraße für 750 000 Euro erworben. Um eine durchgehende Verbindung zwischen Münsing und Degerndorf zu schaffen, sind für den Fuß- und Radweg entlang des Geländes des Unternehmens Holzer 115 000 Euro eingeplant. Für den Breitbandausbau in Münsing, Weipertshausen, Holzhausen und Seeheim sind 710 000 Euro vorgesehen. Die staatlichen Förderzuschüsse werden erst nächstes Jahr erwartet. Der Parkplatz und der Spielplatz beim Vereinszentrum am Hartlweg sollen erweitert werden, was rund 100 000 Euro kosten wird. 330 000 Euro will die Gemeinde im Haushalt 2015 ins Wasserwerk investieren.

In der schriftlichen Haushaltsrede verwies Grasl auf die Pflichtbereiche Straßennetz und Wasserversorgung, auf die sich die Gemeinde mehr konzentrieren müsse. Für Straßen und Breitbandnetz brauche es einen Masterplan, schrieb Grasl.

© SZ vom 21.05.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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