Neuer Dampfersteg:Auf stählernen Füßen

Die Bayerische Seenschifffahrt lässt in Ambach einen neuen Dampfersteg anlegen. Der alte war noch aus Holz und nach zehn Jahren sehr marode. Zum Saisonbeginn im April sollen die Arbeiten beendet sein

Von Benjamin Engel, Münsing

Der alte Ambacher Dampfersteg ist verschwunden. Die Bayerische Seenschifffahrt lässt derzeit mit schwerem Gerät, einen neuen errichten. Der alte Steg war einer der letzten, die noch ganz in Holzbauweise entstanden sind. Nach mehr als zehn Jahren war der alte Dampfersteg jedoch so marode, dass er nun ersetzt werden muss. Der Unterbau am neuen Steg wird eine reine Metallkonstruktion, sagt Ralph Schlemmert, Betriebsleiter der Seenschifffahrt am Starnberger See. Damit sei die Anlegestelle weniger witterungsfällig als früher. Bis April soll der Neubau seiner Auskunft nach fertiggestellt sein.

Laut Schlemmert waren die Pfähle, mit denen der Ambacher Steg im Seeboden verankert war, stark vom Wasser angegriffen und ziemlich marode. Bereits im Vorjahr hatte die Seenschifffahrt die Pfähle deshalb verstärken und abstützen lassen. Schon damals sei klar gewesen, dass dies nur eine Übergangslösung sein konnte, sagt Schlemmert. Deshalb hätten sie bereits Ende vergangenen Jahres mit den Neubauarbeiten begonnen.

Bereits seit einigen Jahren werden die alten Dampferstege aus Holz, die erneuert werden müssen, durch Neubauten mit einer Unterkonstruktion in Stahlbauweise ersetzt. Die Pfähle, mit denen die Stege im See verankert sind, sowie die Quer- und Längsträger bestehen Schlemmert zufolge aus Stahl. Die Planken, auf denen die Gäste laufen, und das Geländer seien aus Lärchenholz. Nur noch die Schiffsanleger in Ammerland und Seeshaupt seien reine Holzkonstruktionen, sagt Schlemmert.

Neuer Dampfersteg: Der in Holzbauweise errichtete Dampfersteg war zehn Jahre lang dem Wetter ausgesetzt und daher kaum noch begehbar. Der neue soll robuster werden.

Der in Holzbauweise errichtete Dampfersteg war zehn Jahre lang dem Wetter ausgesetzt und daher kaum noch begehbar. Der neue soll robuster werden.

(Foto: Hartmut Pöstges)

Am Ambacher Dampfersteg arbeiten derzeit zwei Bautrupps der Seenschifffahrt. Je eine Gruppe von Schlossern und Stegbauern sind mit dem Neubau beschäftigt. Insgesamt seien rund zehn Arbeiter im Einsatz, sagt Schlemmert. Diese leisteten schwere Arbeit. Denn mit einer massiven Ramme trieben sie die tragenden Pfähle teils fünf bis sechs Meter tief in den Seeboden.

Pünktlich zum Saisonbeginn der Seenschifffahrt auf dem Starnberger See Anfang April sollen der neue Dampfersteg in Ambach fertig sein. Doch gerade am Ostufer des Sees seien die Arbeiten sehr witterungsabhängig. Die starken Westwinde träfen hier ungehindert auf die Uferlinie, sagt Schlemmert. Wenn sich die Wellen aufschaukelten, könnten die Handwerker auf ihren Baubooten am See nicht arbeiten. Bei starkem Wellengang sei die Ramme nicht mehr so präzise zu bedienen wie erforderlich. Schließlich müssten die Arbeiter die Pfähle ganz gerade in den Boden treiben, wozu ruhiges Wetter notwendig sei, sagt Schlemmert.

Die tragende Stahlkonstruktion ist seiner Auskunft wesentlich länger haltbar als die Vorgängervariante aus Holz. Das heißt aber nicht, dass die neuen Stege nun Jahrzehnte lang gar nicht mehr zu erneuern sind. Denn Planken und Geländer seien weiterhin aus Holz und müssten öfter erneuert werden.

Der Starnberger See hat neun Anlegestelle, welche die Seenschifffahrt jährlich auf Schäden überprüft.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: