Moosburger Festspiel:Gewitzte Powerfrau

Eigentlich hat sie einen ganz anderen Beruf erlernt. Doch die Kunst ist ihr Leben: Veronika Beubl. Sie ist das Gesicht der Moosburger Festspiele.

Alexander Kappen

Sie lächelt von großen Werbeplakaten in und um Moosburg, sie ziert die Außenwände des Stadtbusses - und sie spielt die weibliche Hauptrolle. Kurz: Veronika Beubl ist das Gesicht des Moosburger Festspiels.

Beubl, Jahrgang 1988, verkörpert in "Die verbotene Stadt" die Benedikta, Enkelin des Vogtes Burghart. Autor und Regisseur Jochen Servatius zeichnet die Rolle der Benedikta als selbstbewusste, gewitzte und unerschrockene "historische Powerfrau", die im Konflikt zwischen weltlicher und kirchlicher Macht nicht politisch aktiv wird, aber sehr wohl weiß, was zu tun ist, um ihre Ziele zu erreichen.

Benedikta ist eine starke Persönlichkeit, die sich in der damaligen Männerwelt zu behaupten weiß, ohne ihre weiblich-emotionale Seite zu verleugnen. Servatius wurde zu seiner Ausgestaltung der Rolle durch historische Beispiele inspiriert, in denen Frauen in der von Männern dominierten Gesellschaft des Mittelalters Schlüsselpositionen innehatten. Etwa Mütter, die für noch minderjährige Thronfolger die Regentschaft übernahmen oder Äbtissinnen, die sich gegen Fürsten durchsetzten und in die Politik eingriffen.

Veronika Beubl stammt aus einer Moosburger Gärtnerfamilie, ergriff selbst aber den Beruf der Tierarzthelferin. Eine ihrer großen Leidenschaften ist das Theater. So spielte sie bei der Bühne Moosburg etwa die Dahlia im Kishon-Stück "Zieh den Stecker raus, das Wasser kocht".

Neben ihrem schauspielerischen zeichnet die junge Moosburgerin auch ihr musikalisches Talent aus. Sie singt im Kirchenchor ihrer Heimatstadt sowie in einem Münchner Chor und tritt als Sängerin und Gitarristin mit zwei ihrer drei Schwestern sowie einer Freundin im Quartett "Auf d' Sait'n" auf, das sich auf einen Mix aus bayerischer und irischer Musik spezialisiert hat.

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