Mitten in Wolfratshausen:Wo, bitte, geht's nach Norden?

Der Sommer war sehr groß, weiß der Dichter - und Recht hat er behalten, wie jedes Jahr

Von David Costanzo

Der Sommer war sehr groß, weiß der Dichter - und Recht hat er behalten, wie jedes Jahr. Das lässt sich für heuer nun mit Sicherheit sagen, da sich die Sonnenstunden und Spitzentemperaturen in Luft auflösen. Er war diesmal sogar so groß, dass vor lauter Sommernachtsträumerei wieder die wichtigsten Sachen liegen geblieben sind.

Da wäre in Wolfratshausen zum Beispiel das himmelsverkehrte Radwegschild an der Loisach: München links nach Süden, Venedig rechts nach Norden zeigt es an. So steht es da, seit im Juni der Wetterfrosch erstmals über die 30 Grad Celsius kletterte, und führt Radler in die Irre. Die Bauarbeiter hatten es falsch herum aufgestellt. Das Landratsamt hatte binnen Tagen eine Korrektur versprochen - vergessen.

Oder die Laufschuhe. Die stehen taufrisch in der Garderobe. Eigentlich hatte man doch vor, im Sommer die Lunge so richtig durch zu pusten, Halbmarathon, Marathon und so. Muss bei der zweiten Mass im Biergarten verschüttgegangen sein. Und jetzt - brrr - ist schon Oktober, da lohnt sich das auch nicht mehr. Da holt man sich ja nur eine Zerrung, und die Schuhe werden schmutzig, oder man bekommt eine Gänsehaut.

Dann lieber doch noch einmal in den Biergarten, nein, am besten gleich auf das Oktoberfest, wo es in den Zelten wieder tropische 30 Grad Celsius hat, zur Sicherheit mit dem Radl. Also nach Norden, also nach links, oder . . .?

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