Mitten in Wolfratshausen:Mühselige Motivation

Mathe ist Männersache? Von wegen!

Von Barbara Briessmann

Mathe ist männlich. Natürlich nicht im grammatikalischen Sinn, aber nach der landläufigen Meinung. Jungs lieben Zahlen und Fakten, Mädchen spielen lieber mit Worten. Warum wehren sich viele Väter dann mit Händen, Füßen und Worten gegen die Rechen-Hausaufgaben ihrer Kinder? Die Argumente fürs Nicht-Helfen sind aus pädagogischer Sicht absolut niederschmetternd. Sind sie doch identisch mit dem Gequengel des Nachwuchses wegen der gestellten Aufgaben: "Kann ich nicht, verstehe ich nicht, mag ich nicht!"

So wird das nie was mit der Liebe zur Mathematik. Wir sprechen nicht über komplexe Gleichungen oder Wahrscheinlichkeitsrechnung. Nein, wir sprechen von der Zeit vom ersten Schultag bis zum letzten. Von Anfang an lernt das Kind eins: "Mathe mache ich mit Mama." Und der Papa ist fein raus, denn der kapiert es nicht und will es nicht, das Rechnen. "Kann ich nicht, verstehe ich nicht, mag ich nicht" - mit diesen drei Kernaussagen ist die Mutter anschließend von Aufgabe zu Aufgabe, von Schuljahr zu Schuljahr, von Kind zu Kind konfrontiert. Zermürbend.

Vor allem, wenn sämtliche Motivationsversuche zum Scheitern verurteilt sind. Was kein Wunder ist, wenn der Gatte vor Tochter oder Sohn den Buchtitel von Comedian Luke Mockridge zitiert: "Mathe ist ein A...loch."

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