Mitten in Wolfratshausen:Betrunken zur Inspektion

Manchmal finden sich im örtlichen Polizeibericht Fälle, für die müssten Worte wie "Wiederholungstäter" erfunden werden, wenn es sie nicht schon gäbe.

Von Claudia Koestler

Manchmal finden sich im örtlichen Polizeibericht Fälle, für die müssten Worte wie "Wiederholungstäter" erfunden werden, wenn es sie nicht schon gäbe. Am Mittwoch zum Beispiel meldete die Wolfratshauser Inspektion, dass sie einen 75-jährigen Autofahrer aus der Loisachstadt kontrolliert hatte, weil dieser spätabends in Schlangenlinien unterwegs gewesen war. Bei der Kontrolle stellten die Beamten fest, dass der Mann alkoholisiert war, und zwar mit drei Promille. Die Folge: Sein Führerschein wurde beschlagnahmt, die Autoschlüssel sichergestellt und die Ordnungshüter belehrten ihn eindringlich, dass er von nun an nicht mehr fahren dürfe.

Doch wer denkt, das sollte genügt haben, irrt leider. Denn die Polizei musste tags darauf ein Kapitel zur Geschichte ergänzen: Der 75-Jährige war nämlich mittags in der Wolfratshauser Polizeiinspektion erschienen, um seinen sichergestellten Schlüssel abzuholen. Obwohl ihm die Beamten bei der Aushändigung nochmals erklärten, dass er wegen der Beschlagnahmung des Führerscheins kein Auto fahren dürfe, verließ er die Inspektion. Und zwar, um auf dem Parkplatz in sein Auto zu steigen und davonzufahren. Gerade noch konnten die Beamten ihn davon abhalten.

Wie es im Bericht weiter heißt, war der Mann schon verbotenerweise mit seinem Auto zur Inspektion gefahren - und zwar mit seinem Zweitschlüssel und das obendrein erneut alkoholisiert. Diesmal stellten die Beamten einen Wert von 1,1 Promille fest. Den Wolfratshauser erwarten nun Verfahren wegen mehrfacher Trunkenheit im Verkehr sowie Fahren ohne Fahrerlaubnis. Die Beamten nahmen ihm beide Autoschlüssel ab.

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