Mitten in Wolfratshausen:Auf Schnäppchenjagd

Von Walter Gierlich

Wir Deutschen gelten als Volk von Schnäppchenjägern. Um ja keinen Cent zu verschleudern, werden auf Teufel komm raus Preise verglichen. Im Internet gibt es für fast alles Vergleichsportale - egal, ob es um Strompreise, Versicherungen, Elektrogeräte oder Klamotten geht. Allerdings stehen diese Online-Prüfseiten immer wieder in der Kritik von Verbraucherschutzverbänden, und bisweilen müssen sogar Richter mangelhafte Vergleichbarkeit oder fehlende Informationen rüffeln.

Zudem gibt es natürlich immer noch Menschen, die analog unterwegs sind. Für sie ist der Preisvergleich kaum schwieriger als für die Digitalfreaks, zumindest wenn es um Konsumartikel wie Lebensmittel, Möbel oder Bekleidung geht. Da ist beinahe täglich der Briefkasten voll mit bunten Werbeblättchen, auf denen sofort die unglaublichsten Rabatte ins Auge springen. Besonders bei den Großmöbelhäusern könnte man sich den Flyern zufolge gleich noch zum Spottpreis satt essen.

Wer preiswerte Schnitzel mag, ist aber nicht auf die sich im ungemütlichen Kantinenlook präsentierenden Abfütterungsstationen der Einrichtungshäuser angewiesen. Denn viele Gasthäuser bieten allwöchentlich einen "Schnitzeltag", an dem die in verschiedenster Art zubereiteten Fleischstücke für 9,99 Euro angeboten werden. Um ja keinen solchen Rabatt-Tag eines Gasthauses zu verpassen, ist es natürlich notwendig, einen Terminkalender zu führen. In den kann man auch vormerken, wann täglich die "Happy Hour" beim Bäcker der Wahl beginnt, in der das Brot zum halben Preis zu haben ist, oder in der Lieblingsbar die verbilligten Cocktails. Wer allerdings bei bestimmten Waren einen Superschnitt von 50 Prozent machen will, der braucht momentan keinen Kalender: Osterhasen und Schokoeier gibt es jetzt zum halben Preis. Die kann man in ein paar Wochen als Pfingsthasen und Pfingsteier verschenken. Pfingstochsen gibt es schließlich auch.

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