Es hatte geradezu etwas Prophetisches. Bürgermeisterin Elke Zehetner rief den Tagesordnungspunkt 15 im Bauausschuss mit den Worten auf, man möge mehr auf den "wunderschönen neuen Kindergarten" achten, denn über den Parkplatz sprechen. Ihr Wunsch war vergeblich. Was beim Blick auf den bunten Lageplan, den die Architekten auf die Leinwand projizierten, wenig verwunderte. Gleicht darauf doch das Projekt am Daserweg weniger einem neuen Kindergarten mit Stellplatz als vielmehr einem Großparkplatz mit angeschlossener Möglichkeit zur Kinderbetreuung.
Am "Spatzennest" ist ein neuer Kindergarten-Bau geplant. 100 Buben und Mädchen, mehr als ursprünglich vorgesehen, werden in dem Gebäude III unterkommen. Eine rundum tolle Sache - für voraussichtlich 3,6 Millionen Euro. Der Kinnladen fiel dem ein oder anderen Stadtrat runter, als die Planer mit dem von ihnen errechneten Bedarf von 80 Stellplätzen daherkamen. Der ergibt sich aus der Anzahl der Mitarbeiter, nämlich 53, und der Verweildauer der Eltern, die ihre Kinder in der Betreuungsstätte anliefern. Profis im Kinder-Bringservice-Geschäft qua Amtes, nämlich Ludwig Schmuck (Großvater) und André Anderl (Vater), bestätigten, dass es seine Zeit brauche, die Kleinen sicher abzugeben. Vor allem im Winter, wenn man die Kinder erst einmal aus vielen Klamottenschichten herausschütteln müsse. "Und bis die ihre Hausschuhe anhaben", gab Schmuck zu bedenken.
So bleibt es wohl beim Großparkplatz am Daserweg. Der Ortsteil Reindl muss vor dem Verkehrskollaps bewahrt werden. Schon klar. Ein Detail setzte der Bauausschuss indes durch: Wenigstens nicht versiegelt werden soll die neue Fläche. Wo käme man da sonst hin?