Mitten im Landkreis:Ein Plus, das verbindet

Ein kleiner Strich mit dem Stift, ein großer Schritt für den Kreis: Eine Leserin hat einen praktischen Vorschlag parat

Von David Costanzo

Na, Sepp, bitte ned Minga, es langt ja scho Deyz", schreibt ein Leser auf Facebook, was auf Hochdeutsch offenbar so viel bedeuten soll wie: "Nein, sehr geehrter Herr Landrat, bitte nicht auch noch München, es reicht doch schon Bad Tölz." Angefügt ist noch ein Zungerausstrecksmiley. Der Leser spielt auf die Diskussion um den Namen des Landkreises an: Landrat Josef Niedermaier kann sich eine bessere Bezeichnung als "Bad Tölz-Wolfratshausen" vorstellen, um die Trennung von Nord und Süd zu überwinden, und denkt dabei an "Münchner Oberland".

Die Reaktionen auf die Überlegungen kommen zahlreich und sie fallen - sagen wir es mal so - kritisch aus. Manch einer findet die Idee "blöd", eine andere meint, dass es wichtigere Themen gäbe, aber das kann man ja immer sagen. Eine weitere Leserin verknüpft die Diskussion mit der Schließung der Geburtshilfe in der Kurstadt: Wenn es schon keine gebürtigen Tölzer mehr gibt, könne man den Namen auch ganz streichen.

Dem Landrat missfiel etwa der Bindestrich in "Bad Tölz-Wolfratshausen", weil dieser nicht verbinde, sondern die alte Trennung zementiere. Dazu gibt es einen bestechenden und wirklich praktischen Vorschlag einer Leserin, der sich auf dem Briefpapier des Landratsamts mit Kugelschreiber und auf den Schildern der Behörden mit einem dicken Stift umsetzen ließe. "Dann schon lieber: Bad Tölz+Wolfratshausen", schreibt sie. "Das verbindet dann."

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