Mein Auftritt:Auf den Spuren Frank Sinatras

Mein Auftritt: Horia-Dinu Nicolaescù

Horia-Dinu Nicolaescù

(Foto: Neubauer)

Horia-Dinu Nicolaescù hat einmal mehr ein Talent entdeckt

Protokoll von Stephanie Schwaderer

Mit einer Neuigkeit warten Horia-Dinu Nicolaescù (Foto: Neubauer) und das Cico Jazz Orchester am Freitag, 29. April, im Geretsrieder Gymnasium auf. Das verrät schon der Titel des Konzerts: "Sing when you're winning!"

"Ja, wir haben diesmal tatsächlich einen Sänger dabei. Er heißt Daniel Motan, kommt aus Geretsried und hat im Vorjahr Abitur gemacht. Eigentlich spielt er bei uns Trompete, aber dann hat sich herumgesprochen, dass er auch eine gute Stimme haben soll. Und das stimmt! Ich habe ihn ermutigt und bestärkt, sich als Jazzsänger zu versuchen - in der Tradition von Frank Sinatra und Dean Martin, so etwas gibt es ja fast gar nicht mehr.

In Deutschland hatten wir zuletzt einen einzigen Jazzsänger, der sich in diese Richtung bewegt hat: Roger Cicero, und der ist im März gestorben. An einem Hirnschlag. Genau wie sein Vater, Eugen Cicero, der berühmte Pianist. Er war ein Kollege und ein Freund von mir, ebenfalls Rumäne, ein großartiger Jazzer, bekannt für seine Jazzbearbeitungen klassischer Werke. Zuletzt hatte er mich zu sich an die Akademie nach Lausanne holen wollen, wo er eine Professur hatte: Komm, hat er gesagt, lass die Schule, machen wir richtigen Jazz! Aber ich wollte nicht weg aus Geretsried.

Nun haben wir in unserem Orchester jedenfalls einen Jungen mit dabei, der fünf Titel in der Tradition Sinatras singen wird. Das ist der Clou. Seine Stimme ist - ganz ehrlich - hervorragend. Natürlich hat er noch keine große szenische Erfahrung, er wird am Freitag nicht den großen Showman geben. Wie sollte er auch? Das Cico Jazz Orchester probt in der Regel einmal im Monat, maximal zweimal. Und schon das ist ein Wunder! Fast alle der Jungs waren ja einmal meine Schüler. Den Peter Gründl, zum Beispiel, hatte ich von der sechsten Klasse an. Dann war er selbst Kapellmeister von Eurasburg, jetzt geht er auf die 40 zu. Oder Christian Radojewski, der ist Mathelehrer in München. Andere reisen zu den Proben bis aus Eichstätt an, das sind hin und zurück 300 Kilometer. Und das machen sie ja nicht etwa für Geld. Das machen sie vom Herzen her.

Ich bin im Jahr 2006 pensioniert worden. Bis 2013 wurde ich permanent reaktiviert, dann wollte ich tatsächlich nicht mehr unterrichten. Jetzt bin ich seit drei Jahren wirklich in Pension. Aber aufhören kann ich nicht."

Cico Jazz Orchester, Freitag, 29. April, 19.30 Uhr, Aula des Gymnasium Geretsried, Eintritt frei

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