Mehr Platz für die Verwaltung:Ärger um Anbau

Leitung des Campendonk-Museums will nun doch Präsenz im Haus

Von Alexandra Vecchiato, Penzberg

Kaum ein Jahr ist das "Museum Penzberg - Sammlung Campendonk" in Betrieb, da soll baulich nachgerüstet werden. Die Verwaltung der Penzberger Museen habe den "ausdrücklichen Wunsch" geäußert, an den Museumsstandort umziehen zu wollen, erfuhr am Dienstag der Bauausschuss des Stadtrats. Doch Räume für die Verwaltung sind im Campendonk-Museum nicht vorgesehen. Zwei Lösungen wurden dem Gremium präsentiert: der Umbau bestehender Ausstellungsräume, was 70 000 bis 80 000 Euro kosten soll; oder der Neubau eines pavillonartigen Gebäudes anstelle des Holzschuppens an der nördlichen Grundstücksgrenze. Die Kosten werden auf etwa 200 000 Euro geschätzt. Beide Vorschläge kamen im Bauausschuss nicht gut an.

Unmut machte sich breit, als es zum Tagesordnungspunkt 14 kam. Gleich zu Beginn stellte Thomas Keller (SPD) den Antrag zur Geschäftsordnung, den Tagesordnungspunkt abzusetzen. Das Ansinnen, ein neues Nebengebäude am Museum zu bauen, habe seine Fraktion sehr verwundert, sagte er. Denn während der Bauphase des Museum hätte es stets geheißen, man brauche keine Räume für die Leitung an Ort und Stelle. Nun, wo das Museum fertig sei, komme es zu einem solchen Sinneswandel. Keller plädierte für eine Ortsbesichtigung. Er möchte sich anschauen, welche Ausstellungsräume wegfielen, sollten die Büros im bestehenden Bau untergebracht werden. Denn seiner Auffassung nach reiche der Leitung des Hauses ein Raum, wo ein Schreibtisch und ein PC Platz fänden. Dass, wie in der Verwaltungsvorlage geschildert, "wesentliche Ausstellungsflächen" dadurch wegfielen, könne er nicht nachvollziehen. Sein Fraktionskollege Hardi Lenk forderte, das Bauamt möge für die zweite Variante, dem Neubau eines Nebengebäudes, dessen Umrisse abstecken, damit sich die Räte die Dimensionen besser vorstellen könnten.

Diesen Vorschlägen der SPD schloss sich CSU-Fraktionssprecher André Anderl an und erinnerte daran, dass der Stadtrat wiederholt während der Planung nachgefragt habe, ob keine Verwaltungsräume gebraucht würden. Er forderte, alle Daten und Fakten wie Besucherzahlen zu sehen. "Das treibt uns um", sagte er.

Sie könne das fachlich nicht beurteilen, betonte Bürgermeisterin Elke Zehetner (parteifrei/SPD). Die Nachfolgerinnen von Museumsleiterin Gisela Geiger hätten betont, wie wichtig die Präsenz der Leitung im Haus sei. Aus Versicherungsgründen müssten vier Aufsichtspersonen im Museum anwesend sein. Die hätten nicht jeden Tag alle Hände voll zu tun. Zehetner führte aus, dass es eine Aufsicht für die Aufsicht brauche. Also jemanden, der in Zeiten des Leerlaufs das Personal dazu anhält, Flyer zu falten oder museumspädagogisches Material vorzubereiten. Das Bauamt plädiert für das Nebengebäude für 200 000 Euro, weil dieses den Vorbereich des Museums aufwerte. Vor der Juli-Sitzung will sich der Stadtrat bei einer Ortsbesichtigung informieren. Geld für neue Räume ist keines im Haushalt.

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