Mehr Arbeit:Sanitäter gefordert

BRK Einsatz Einsatzfahrzeug

Wenn etwas passiert, sind sie oft die ersten Helfer an Ort und Stelle: Die Sanitäter Silvio Miska und Alexandra Panizza vom Bayerischen Roten Kreuz bereiten sich auf einen Einsatz vor.

(Foto: Manfred Neubauer)

BRK-Bereitschaft Wolfratshausen wird 2017 zu 53 Einsätzen gerufen - dies ist ein Rekord. Im Jahr davor waren es noch 28

Von Martin Brjatschak, Wolfratshausen

Bei einem routinemäßigen Einsatz bei einer kleinen Veranstaltung passiert es: ein Schwerbrandverletzter durch Verpuffung an einem Lagerfeuer. Sofort versorgen die Helfer des BRK Wolfratshausen den Verletzten, kühlen die Brandwunden, stabilisieren den Kreislauf. Später loben die Ärzte aus dem Klinikum die gute Erstversorgung. Sollten die Verletzungen ohne Spätfolgen verheilen, sei dies den Sanitätern zu verdanken.

Etwa 50 Personen waren ins Rotkreuzhaus zur Jahreshauptversammlung der BRK-Bereitschaft Wolfratshausen gekommen. Das vergangene Jahr habe der Bereitschaft einiges abverlangt: "Wir haben 2017 unsere Rekorde gebrochen", sagte Bereitschaftsleiter Wolfgang Tutsch. Statt 28 Einsätzen 2016 habe es im vorigen Jahr 53 Einsätze mit 48 versorgten und transportierten Patienten gegeben.

Die Einsätze seien zwar "eher Routine" gewesen, aber "auf außergewöhnlich spektakuläre Einsätze ist keiner von uns scharf", bemerkte der Bereitschaftsleiter. Diese seien "oft genug alles andere als ungefährlich." Tutsch hat aber noch einen weiteren Rekord zu verkünden: Die Helfer absolvierten 93 Sanitätsdienste. Dabei versorgten sie in 2 066 Dienststunden 266 Patienten, 27 mussten zur Weiterbehandlung in die Klinik.

Bei einigen Einsätzen habe es sich trotz zufriedenstellender Personalsituation um "Mammutaufgaben" gehandelt. Die 83 aktiven Mitglieder mussten etwa im Juni mehrere parallel laufende Veranstaltungen betreuen: unter anderem das Wolfratshauser Flussfestival, das Loisachgaufest in Egling und das FC Bayern-Spiel im Isar-Loisach-Stadion. Währenddessen dürfe jedoch auch die Einsatzbereitschaft nicht vernachlässigt werden, sagte Tutsch. Um das alles bewältigen zu können, hätten andere Bereitschaften helfen müssen, erklärte der Bereitschaftsleiter.

Besonderer Dank gebühre den "Nachbarn aus Geretsried" und den "Kameraden aus Tölz". Aber auch die Wolfratshauser selbst hätten extern geholfen. So waren bei den internationalen Rugbymeisterschaften in München, dem Biathlon-Weltcup in Ruhpolding oder dem Flugtag des Lufttransportgeschwaders der Bundeswehr am Fliegerhorst Penzing mit etwa 51 000 Besuchern eigene Helfer vor Ort.

Damit die Einsätze reibungslos und medizinisch richtig verlaufen, nehme Tutsch nach auch die Ausbildung einen großen Stellenwert in der Bereitschaft ein. So gebe es neben dem "Sanitätskurs", der die Basis bildet, auch weitere Kurse, etwa in Betreuung oder Technik. Dazu würde man auch zu externen Lern- und Übungsveranstaltungen eingeladen. So habe die Wolfratshauser Bereitschaft 2017 an einer Sonderfortbildung des Bayerischen Landeskriminalamts teilgenommen. Die Übungssituationen: ein Terroranschlag und ein Amoklauf. Aber auch gemeinsame Übungen, zum Beispiel mit der Bergwacht würden absolviert.

Insgesamt komme die BRK-Bereitschaft Wolfratshausen auf 7 911 Stunden. Dafür bedankte sich Tutsch bei allen Mithelfern, dem Kreisverband, den Mitgliedern anderer Gruppierungen und dem Förderverein. Letzterer habe die Bereitschaft seit dessen Gründung im Jahre 2002 bereits mit 105 000 Euro unterstützt.

Auch ehrte der Bereitschaftsleiter etwa 20 langjährige Mitglieder, darunter Anna Stasch, Gina Eich, Inge Aberl und Elisabeth Rothbauer, die sich seit 45 Jahren im BRK engagieren.

Abschließend ergriff Josef Niedermaier, BRK-Kreisvorsitzender und Landrat, das Wort: "Ihr seid die größte und aktivste Bereitschaft", dazu auch noch "ausgewogen besetzt". Er bedankte sich für das Engagement: "Danke, dass es Leute gibt, die bei Veranstaltungen anwesend sind und helfen." Nach der Veranstaltung waren alle zu einer kleinen Brotzeit eingeladen.

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