Schaulustige drängen sich am Nordufer des Sylvensteinstausees. Mit Kameras halten sie den Einsatz von Feuerwehr, Polizei, Berg- und Wasserwacht fest, die den dritten Tag in Folge den Waldbrand am Falkenberg bekämpfen. Das Feuer ist seit Montag unter Kontrolle, doch für Einsatzleiter und Kreisbrandinspektor Hermann John ist das kein Grund zur Entwarnung. Immer wieder flammen die Brände auf und lassen Rauchwolken am südlichen Hang des Berges aufsteigen.
Der Hang sei wie ein Stecknadelkissen voll mit Glutnestern, beschreibt Einsatzleiter Ingo Roeske die Situation. Um ihrer Herr zu werden, sind gestern 40 Mitglieder von Feuerwehr und Bergwacht, ausgerüstet mit einer Wärmebildkamera und abgesichert mit Seilen, gezielt gegen Feuerstellen am Hang vorgegangen. Auch drei Hubschrauber kamen zum Einsatz, jedoch hauptsächlich, um Wasser in drei Depots am Hang zu bringen.
Am Montag waren sie noch für Löscharbeiten aus der Luft eingesetzt worden, doch nun sei ein punktueller Einsatz gefragt, erklärt John: "Wir versuchen, die Glutnester gezielt mit wenig Wasser zu löschen. Die Bodentruppen müssen dabei den Boden aufharken, weil sich das Feuer durch Ameisenhaufen und Baumwurzeln in den Boden reingefressen hat."
Doch das steile Terrain hat seine Tücken: Als ein Kollege ein offenes Feuer im unteren Bereich des Hanges meldet, bleibt Hermann John nichts anderes übrig, als einen Hubschrauber Wasser auf die Stelle werfen zu lassen. Eine Situation, die er eigentlich vermeiden will, wenn sich Bodentruppen am Hang befinden. "Aber an diese Stellen kriegen wir in den nächsten drei Stunden keinen Mann hin", sagt er. Die Löscharbeiten sollen heute fortgesetzt werden. Wie lange sie noch dauern, sei offen, sagt John.