Lenggries:Zuschüsse fließen in den Lahngraben

Die Gemeinde kann mehrere Millionen Euro für Hochwasserschutz ausgeben

Von Klaus Schieder, Lenggries

Der Hochwasserschutz für den Lahngraben zwischen Lenggries und dem Skigebiet am Brauneck liegt Bürgermeister Werner Weindl (CSU) im Magen. Wenn der Lahnerbach dort nach Starkregen über die Ufer tritt, kann er einen ganzen Ortsteil unter Wasser setzen, mit Supermarkt, Werkstätten, Wohnhäusern. Fünf Millionen Euro kosten die Schutzmaßnahmen, "aber wenn ein Hochwasser kommt, dann wäre der Schaden sicher größer als dieser Betrag", sagt Weindl. Die Gemeinde muss allerdings nur die Hälfte dieser Investition selbst bezahlen. Einen Zuwendungsbescheid des Freistaats über 2,51 Millionen Euro brachten der Leiter des Wasserwirtschaftsamts Weilheim, Roland Kriegsch, und die für den Landkreis zuständige Abteilungsleiterin Dora Schulze am Dienstag ins Rathaus mit.

Falls das Projekt teurer werde, zahle der Freistaat entsprechend mehr, sagt Schulze. Von einer Überschwemmung wären am Lahngraben nach ihren Unterlagen immerhin 50 Wohnhäuser sowie zehn kleine und mittlere Betriebe betroffen. Wie die Schutzmaßnahmen genau aussehen sollen, wird dem Gemeinderat in der November-Sitzung vorgestellt. Stimmt das Gremium zu, könne man "im Frühjahr beginnen, wenn der Schnee weg ist", so Weindl. Die Baustelle sei allerdings eine große Herausforderung, weil unter anderem die Straße zur Brauneck-Bergbahn frei bleiben muss. "Wir dürfen die Bahn nicht abschneiden."

Die Chefs des Wasserwirtschaftsamts legten Weindl noch ein anderes Mitbringsel auf den Tisch. Einen staatlichen Zuschuss von insgesamt 322 000 Euro erhält die Kommune für die Kanalanschlüsse der südlichen Ortsteile, der Denkalm, des Braunecks und des Kalvarienbergs. Diese Arbeiten sind abgeschlossen, allerdings müssen die Hüttenwirte wie vereinbart noch zwei Kreisläufe in ihren Bergunterkünften schaffen - einen mit Brauchwasser für die Toiletten, einen fürs Trinkwasser. Mit der neuen Kanalisation ist der Umbau der Kläranlage verbunden, die von aerober auf anaerobe Schlammstabilisierung umgestellt wird. Das heißt: Sie produziert über Gase künftig selbst Strom und Wärme. Die Gesamtkosten liegen bei 1,9 Millionen Euro.

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